Flucht in spanische Exklave Ceuta Flüchtlinge nutzen Ebbe im Mittelmeer
Ein ungewöhnlich niedriger Wasserstand an der marokkanischen Küste hat rund 100 afrikanischen Flüchtlingen geholfen, die spanische Exklave Ceuta zu erreichen. Immer wieder versuchen Migranten von marokkanischem Gebiet aus in die Exklave zu gelangen - oft mit tödlichem Ausgang.
Rund 100 Flüchtlinge haben den besonders niedrigen Wasserstand an der marokkanischen Küste nutzen können, um in die spanische Exklave Ceuta zu gelangen. Die spanische Polizei der Nordafrika-Exklave sprach von 101 Migranten, die sie am Mittelmeerstrand abgefangen habe. Die Exklave ist durch einen Grenzzaun vom marokkanischen Gebiet abgetrennt. Durch die Ebbe konnten die Schutzsuchenden durch das Wasser um den Zaun herumwaten und einen Wellenbrecher überwinden.
Helfer vom Roten Kreuz hatten die Flüchtlinge nach eigenen Angaben auf dem Weg begleitet. Sieben der Migranten wurden mit Schnittwunden und Blutergüssen in ein Krankenhaus gebracht. Die restlichen Flüchtlinge sollten laut der örtlichen Regierung in ein Zentrum für vorübergehende Aufenthalte gebracht werden.
Massenansturm im Dezember
Zuletzt hatten Ende Dezember rund 250 Flüchtlinge in einem Massenansturm versucht, Ceuta zu erreichen. 185 von ihnen gelang die Flucht. Ein Teil der afrikanischen Flüchtlinge war über die Grenzzäune geklettert. Ein anderer Teil schwamm im Meer um die Grenzbefestigungen herum. Dabei ertranken zwei Menschen auf marokkanischer Seite.
Die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla in Nordafrika sind seit den 1990er-Jahren mit meterhohen Zäunen umgeben. Polizisten sichern das Gebiet. Dennoch versuchen immer wieder Flüchtlinge, die Zäune zu überwinden und die Festung Europa zu erreichen.