Moskauer Gericht beschließt Auflösung Ölkonzern Yukos für bankrott erklärt
Nach einem dreijährigen Vorgehen der russischen Steuerbehörden ist Yukos von einem Schiedsgericht in Moskau für insolvent erklärt worden. Das einst größte russische Ölunternehmen gehörte dem inhaftierten Kritiker von Präsident Putin, Michail Chodorkowski.
Ein Moskauer Gericht hat die Auflösung des russischen Ölkonzerns Yukos beschlossen. Das Handelsgericht kam zu dem Schluss, dass der vormals größte russische Ölkonzern bankrott und nicht mehr überlebensfähig sei. Die Richter folgten in ihrer Entscheidung der Argumentation des Konkursverwalters, der das Unternehmen auf einen Wert von knapp 14 Milliarden Euro bei Gesamtschulden in Höhe von 14,5 Milliarden Euro eingestuft hat. Hauptgläubiger bei Yukos sind der staatliche Konkurrent Rosneft sowie die Steuerbehörden. Für die Liquidation setzte Richter Pawel Markow einen Zeitraum von einem Jahr fest.
Bereits in der vergangenen Woche hatte eine Versammlung der Yukos-Gläubiger einen Restrukturierungsplan des Managements verworfen, mit dem das Unternehmen noch gerettet werden sollte. Stattdessen empfahl die Versammlung die jetzt vom Gericht beschlossene Liquidation.
Yukos-Gründer Chodorkowski im Straflager in Sibirien
Yukos war nach einem Streit um Steuerzahlungen bereits vor rund zwei Jahren de facto zerschlagen und Ende März einem Konkursverwalter unterstellt worden. Beobachter vermuten dahinter politische Gründe. Der Yukos-Gründer und Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski verbüßt derzeit eine achtjährige Haftstrafe in einem Straflager in Sibirien.