Hintergrund

Chronologie Die Jagd auf Saddam Hussein

Stand: 14.02.2006 15:20 Uhr

Nach Beginn des Irak-Kriegs war es eines der vorrangigen Ziele der US-Streitkräfte, Saddam Hussein zu fassen. Nach Angaben der US-Armee wurde der Ex-Diktator schließlich in einem Erdloch entdeckt. Ein Überblick der fast neunmonatigen Jagd auf Saddam Hussein.

20. März: Zum Auftakt des Irak-Krieges greifen die US-Streitkräfte mit Marschflugkörpern und Tarnkappenbombern morgens ein Haus im Süden Bagdads an, in dem sich angeblich Saddam Hussein aufhalten soll.

7. April: B-1-Flugzeuge werfen schwere Bomben auf ein Gebäude in Bagdad, in dem der US-Geheimdienst Saddam Hussein und dessen wichtigsten Mitarbeiter vermutet.

9. April: US-Kommandeure erklären Saddam Husseins Herrschaft in Bagdad für beendet.

11. April: Die USA veröffentlichen eine Fahndungsliste mit den Namen von 55 Prominenten des irakischen Regimes. Nummer eins und "Pik-Ass" auf der auch als Kartenspiel veröffentlichten Liste ist Saddam Hussein, gefolgt von seinen Söhnen Udai und Kusai. Am selben Tag soll Saddam Hussein am Freitagsgebet im Bagdader Stadtteil Adhamija teilgenommen haben.

24. April: Der ehemalige irakische Außenminister Tarik Asis stellt sich den US-Truppen.

1. Mai: US-Präsident George W. Bush erklärt die Kämpfe in Irak für weitgehend beendet.

18. Juni: An der Grenze zu Syrien bombardieren US-Flugzeuge einen Autokonvoi, in dem Saddam Hussein und seine Söhne vermutet werden. Eine Sondereinheit dringt auf syrisches Gebiet vor.

19. Juni: Der persönliche Sekretär des gestürzten Staatschefs Saddam Hussein, Abid Hamid Mahmud el Tikriti, wird verhaftet.

3. Juli: Für Hinweise zur Ergreifung Saddams oder für den Beweis seines Todes setzen die USA eine Belohnung von 25 Millionen Dollar aus. Auf Udai und Kusai werden jeweils 15 Millionen Dollar ausgelobt.

4. Juli: Der arabische Sender El-Dschasira strahlt ein Tonband mit einer Botschaft aus, die von Saddam Hussein stammen soll.

22. Juli: Die Söhne Saddam Husseins, Udai und Kusai, werden bei einer Razzia von US-Soldaten in Mossul getötet.

23. Juli: Tag später strahlt der Sender El-Arabija ein Tonband aus, auf dem laut dem US-Geheimdienst CIA "wahrscheinlich" Saddam Hussein zum Widerstand aufruft.

27. Juli: US-Soldaten stürmen drei Gehöfte nahe Saddam Husseins Heimatstadt Tikrit, kommen aber "24 Stunden zu spät", so ein US-Kommandeur. Ein festgenommener Saddam-Leibwächter hatte den Tipp gegeben.

31. Juli: Saddam Husseins Töchter Rahad und Rana sowie ihre neun Kinder erhalten Asyl in Jordanien.

31. August: Amerikanische Suchtrupps durchkämmen vergebens ein Stadtviertel in Mosul. Dort soll sich Saddam in wechselnder Verkleidung mehrfach aufgehalten und einen Arzt aufgesucht haben.

5. September: Die US-Streitkräfte geben die Festnahme mehrerer früherer Leibwächter Saddam Husseins bekannt.

17. September: Die US-Truppen werden auf einem Tonband, das wiederum Saddam besprochen haben soll, zum sofortigen Verlassen des Iraks aufgefordert und die Iraker zu neuen Angriffen aufgerufen.

16. November: Die letzte von insgesamt neun Tonbandaufnahmen, die Saddam Hussein zugeschrieben werden, wird veröffentlicht. Er ruft Iraker zu weiterem Widerstand gegen die Besatzungstruppen auf.

13. Dezember: Saddam Hussein wird von US-Soldaten in einem unterirdischen Versteck nahe seiner Heimatstadt Tikrit gefasst.

14. Dezember: Die Festnahme von Saddam Hussein wird bekannt gegeben.