Terror in Madrid Die Anschläge vom 11. März 2004
Die Sicherheitsvorkehrungen waren wegen der anstehenden Parlamentswahlen zwar verstärkt worden, die verheerenden Anschläge auf Züge in Madrid konnten jedoch nicht verhindert werden. 191 Tote und rund 1800 Verletzte - so lautet die schreckliche Bilanz. Verantwortlich ist die Terror-Organisation Al-Kaida.
¶
Bei der schlimmsten Anschlagsserie in Spanien am 11. März kamen 191 Menschen ums Leben, rund 1800 wurden verletzt. Die Attentäter hatten im morgendlichen Berufsverkehr fast zeitgleich zehn Bomben in voll besetzten Pendlerzügen gezündet. In vier Zügen explodierten die Sprengsätze, einer davon auf dem Bahnhof Atocha, der wichtigsten Station Madrids.
Weitere Sprengsätze unschädlich gemacht
Drei weitere, in Reisetaschen versteckte Sprengfallen konnten mit kontrollierten Explosionen unschädlich gemacht werden. Laut Innenminister Angel Acebes sollten sie zeitversetzt explodieren und Polizisten und Retter treffen. Nach Polizeiangaben hätte die Sprengkraft einer der nicht explodierten Bomben ausgereicht, um den ganzen Hauptbahnhof Atocha in die Luft zu sprengen.
Laster mit Sprengsätzen und Koranversen gefunden
Die Regierung von Ministerpräsident José Maria Aznar machte zunächst die baskische Separatistenorganisation ETA für die Anschläge verantwortlich. Bald schon mehrten sich allerdings die Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund. Noch am Abend der Attentate wurde in der Kleinstadt Alcalá de Henares östlich von Madrid ein gestohlener Lieferwagen entdeckt. Darin befanden sich sieben Zünder und ein Tonband mit Koran-Versen in arabischer Sprache. Drei der vier betroffenen Züge waren von Alcalá abgefahren.
Außerdem ging bei einer arabischen Zeitung in London ein Bekennerschreiben der Al-Kaida ein, in dem Spanien als eines der wichtigsten Mitglieder der "Allianz im Krieg gegen den Islam" genannt wurde. Deshalb habe Al-Kaida nun mit der "Operation Todeszüge" in Madrid zugeschlagen.
Einen Tag nach den Anschlägen wurde ein Bekenner-Video zu den Bombenanschlägen in der Nähe einer Madrider Moschee gefunden. Darin übernahm ein arabisch sprechender Mann im Namen des Terrornetzwerks Al-Kaida die Verantwortung für die Attentate.