Brüssel reagiert auf Nichtauslieferung von Mladic EU setzt Verhandlungen mit Serbien aus
Die EU hat die Gespräche über engere Beziehungen zu Serbien abgebrochen. Damit reagierte die Gemeinschaft darauf, dass der mutmaßliche Kriegsverbrecher Mladic bislang nicht verhaftet wurde. Die EU hatte verlangt, dass Serbien Mladic bis Ende April an das UN-Tribunal in Den Haag ausliefert.
Die EU hat ihre Verhandlungen über engere Beziehungen mit Serbien ausgesetzt, weil der mutmaßliche Kriegsverbrecher Ratko Mladic noch immer nicht an das UN-Tribunal in Den Haag ausgeliefert wurde. Das bestätigte EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn in Brüssel. Er hatte sich zuvor mit der UN-Chefanklägerin Carla del Ponte beraten.
Frist für Auslieferung verstreichen lassen
Die Europäische Union hatte Serbien bis Ende April Zeit gegeben, Mladic auszuliefern. Die EU und Serbien verhandeln derzeit über ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen, das als erster Schritt hin zu einem Beitritt gilt. Eigentlich war für den 11. Mai die nächste EU-Verhandlungsrunde geplant.
Mladic ist zusammen mit dem früheren bosnisch-serbischen Präsidenten Radovan Karadzic der meistgesuchte mutmaßliche Kriegsverbrecher auf dem westlichen Balkan. Beide sollen unter anderem für das Massaker in Srebrenica verantwortlich sein.