Eine von den Wellen mitgerissene Jacht liegt Eine am südlichen Ende der Gold Coast, Australien.

Tropensturm "Alfred" naht Australien bereitet sich auf Zyklon vor

Stand: 07.03.2025 08:44 Uhr

Der Zyklon "Alfred" zieht auf die Ostküste Australiens zu - es gibt bereits Zerstörungen. Meterhohe Wellen trafen auf die Küste, Bäume und Strommasten stürzten um. Einige Surfer sind trotz Behördenwarnungen in den Wellen.

In Australien erwarten Millionen Menschen besorgt die Ankunft von Zyklon "Alfred". Der Tropensturm bewegt sich weiter langsam, aber sicher auf eine dicht besiedelte Region an der Ostküste zu. Jüngsten Berechnungen von Meteorologen zufolge wird er wahrscheinlich am Samstagvormittag (Ortszeit) auf Land treffen - später als zunächst erwartet. Zuletzt befand sich "Alfred" noch etwa 160 Kilometer östlich der Metropole Brisbane, mit rund 2,5 Millionen Einwohner die drittgrößte Stadt des Landes.

Es ist der erste Zyklon seit 50 Jahren, der in der Region auf Land treffen wird. Die meisten Schulen, Supermärkte, Straßen und Flughäfen wurden vorsorglich geschlossen. Die Behörden hatten Hunderttausende Sandsäcke verteilt, damit die Menschen ihre Häuser und Geschäfte sichern konnten. Bereits die ersten Ausläufer des Wirbelsturms rissen Bäume und Strommasten um. Zehntausende Anwohner sind schon jetzt ohne Elektrizitätsversorgung.

Meterhohe Wellen treffen auf Küste

Vor der Küste türmten sich rund neun Meter hohe Wellen auf, sagte Jane Golding vom staatlichen Wetterdienst. Auch an der Gold Coast südlich von Brisbane wurde eine 12,4 Meter hohe Welle registriert - die höchste jemals an dieser Überwachungsstation gemessene Welle.

Trotz Warnungen der Behörden paddelten einige Surfer hinaus, um die gewaltigen Wellen zu reiten. Sie ignorierten dabei auch eine für "rücksichtsloses Verhalten" angedrohte Geldstrafe von umgerechnet über 9.000 Euro. "Ich bin einfach verblüfft, dass die Leute so dumm sind", sagte Bürgermeisterin Donna Gates gestern mit Blick auf die Surfer. "Es ist eine riesengroße Dummheit."

Die Brandung spülte Sand von vielen beliebten Strände fort. "Wir erleben bereits Erosion an den Stränden der Gold Coast, die in dicht besiedelten Gebieten von Surfers Paradise und Main Beach bis hinunter nach Burleigh und Coolangatta Klippen von bis zu zwei Metern Höhe verursacht hat", sagte Natalie Edwards von Surf Life Saving Queensland. 

Junge Männer stehen hinter einer Mauer, während hohe Wellen auf die australische Küste treffen.

Junge Männer stehen hinter einer Mauer - während die Wellen auf die Küste treffen.

Sorge vor schweren Überschwemmungen

Starkregen, Böen von bis zu 150 Kilometern pro Stunde und Monsterwellen werden vor allem in der Region zwischen der Sunshine Coast in Queensland und dem 300 Kilometer weiter südlich gelegenen Surfer-Hotspot Byron Bay in New South Wales erwartet. Die Behörden befürchten schwere Überschwemmungen.

"Ich rate allen, die in der Evakuierungszone leben oder sich dort aufhalten, dringend, das Gebiet jetzt zu verlassen", sagte Polizeisprecher Scott Tanner. "Das Wetter wird sich in den nächsten Stunden verschlechtern, und dann könnte es zu spät sein, um sich in Sicherheit zu bringen."