Hintergrund

Hintergrund Militärdoktrin erleichtert Russland Auslandseinsätze

Stand: 01.03.2014 13:18 Uhr

Nach dem Krieg gegen Georgien im Jahr 2008 änderte Russland seine Militärdoktrin. Seit 2010 darf die Armee im Ausland eingesetzt werden, um den Schutz seiner Bürger zu gewährleisten. Auf der Krim leben viele Russen.

Seit Änderung seiner Militärdoktrin im Jahr 2010 kann Russland seine Armee im Ausland leichter einsetzen als zuvor. Früher waren etwa Selbstverteidigung, Anti-Terror-Kampf oder das Erfüllen internationaler Vereinbarungen zwingende Voraussetzungen dafür.

In der Doktrin heißt es unter anderem: "Rechtmäßig ist der Einsatz der Streitkräfte und anderer Truppen für die Gewährleistung des Schutzes ihrer Bürger, die sich außerhalb der Grenzen der Russischen Föderation aufhalten, in Übereinstimmung mit den allgemein anerkannten Prinzipien und Normen des Völkerrechts und den internationalen Verträgen der Russischen Föderation."

Nach dem Georgien-Krieg geändert

Die Änderung war eine Folge des Südkaukasus-Krieges gegen Georgien 2008. Damals hatte Russland die Offensive gegen den Nachbarn auch damit begründet, es müsse seine Staatsbürger in der abtrünnigen Region Südossetien schützen. Das Argument löste international Befürchtungen aus, Moskau könne mit diesem Vorwand jederzeit einen Einsatz seiner Streitkräfte außerhalb Russlands anordnen.

Der damalige Kremlchef Dimitri Medwedjew hatte betont, Hintergrund der Änderung sei etwa der Kampf gegen Piraten. Hierbei könnten russische Soldaten nun leichter eingesetzt werden. Vorher war die Zustimmung des Nationalen Sicherheitsrats oder eine Kriegserklärung nötig.

Auf der Halbinsel Krim leben viele Russen. Die russische Schwarzmeerflotte darf durch einen Pachtvertrag zwischen Moskau und Kiew noch bis 2042 in der autonomen Teilrepublik stationiert bleiben.

Quelle: dpa

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 02 März 2014 um 11:15 Uhr.