Sacharow-Preis Auszeichnung für Venezuelas Opposition
In Venezuela entmachtet und eingesperrt, in Europa geehrt. Das EU-Parlament zeichnet die demokratische Opposition des lateinamerikanischen Landes mit dem diesjährigen Sacharow-Preis aus. In der Heimat steht sie unter massivem Druck von Präsident Maduro.
Die Opposition in Venezuela ist mit dem diesjährigen Sacharow-Preises für Meinungsfreiheit ausgezeichnet worden. Stellvertretend für die Opposition sollen der Präsident des de facto entmachteten Parlaments, Julio Borges, sowie mehrere andere Oppositionsführer und politische Gefangene die Auszeichnung erhalten.
In dem lateinamerikanischen Land wurden bei einer Protestwelle gegen die Entmachtung des von der Opposition dominierten Parlaments zwischen April und Juli mehr als 120 Menschen getötet. Die diesjährigen Preisträger waren bereits 2015 für den Preis nominiert.
Der Sacharow-Preis wird vom Präsidenten des Parlaments und den Vorsitzenden der acht Fraktionen vergeben. In der Endrunde waren außerdem der 2001 in Eritrea festgenommene schwedisch-eritreische Journalist Dawit Isaak sowie die Menschenrechtsaktivistin Aura Lolita Chavez Ixcaquic aus Guatemala.
Preis ist mit 50.000 Euro dotiert
Der nach dem verstorbenen russischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow benannte und mit 50.000 Euro dotierte Preis wird vom Europaparlament seit 1988 an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzen. Im vergangenen Jahr hatten die von der Islamistenmiliz IS als Sexsklavinnen ausgebeuteten jungen Jesidinnen Nadia Murad und Lamia Hadschi Baschar die Auszeichnung erhalten. Der Preis wird am 13. Dezember in Straßburg überreicht.