Erfolg für "Gletscher-Initiative" Schweizer stimmen über Klimaneutralität ab
Die Schweizer werden abstimmen können, ob ihr Land bis 2050 klimaneutral werden soll. Eine entsprechende Initiative hat die nötigen Unterschriften in Rekordzeit zusammenbekommen.
Deutlich vor Ablauf der Frist hat die sogenannte Gletscher-Initiative die für eine Abstimmung nötigen Unterschriften zusammen. Die Initiative will erreichen, dass der Klimaschutz in der Schweizer Verfassung verankert wird. Zudem soll der Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids bis zum Jahr 2050 auf Null gesenkt werden. Verbunden mit einem ehrgeizigen Ziel: Die Schweiz solle dann komplett auf fossile Brenn- und Treibstoffe wie Öl und Benzin verzichten.
Der hinter der Initiative stehende Verein Klimaschutz Schweiz hat in nur fünf Monaten bereits mehr als 120.000 Unterschriften zusammen.
Weiße Tücher sollen im Hitzesommer 2018 den Rhonegletscher in der Schweiz vor dem Schmelzen bewahren.
Klimawandel beschäftigt auch die Schweiz
Eine Volksinitiative kommt in der Eidgenossenschaft zustande, wenn innerhalb von eineinhalb Jahren 100.000 Unterschriften gesammelt werden. Dass die notwendigen Unterschriften für die Gletscherinitiative so schnell zusammengekommen sind, sagt nichts aus über das Ergebnis der Abstimmung. Es zeigt jedoch, dass der Klimawandel auch die Schweizer sehr beschäftigt.
Im Verein Klimaschutz Schweiz engagieren sich Umweltorganisationen, Wissenschaftler, Kirchen, Landwirtschaft und Wirtschaft, aber auch Grüne, Sozialdemokraten und Bürgerliche. Die Initiative verweist darauf, dass durch den Klimawandel die Temperatur in der Schweiz schneller als in anderen Weltregionen ansteigt, Gletscher verschwinden und alpine Schutzwälder geschwächt werden.
Bundesrat hat bereits reagiert
Aufgeschreckt von dem sich abzeichnenden Erfolg der Initiative hatte die Regierung der Schweiz Ende August bereits beschlossen, das Land bis 2050 klimaneutral zu machen. Der Weg dorthin blieb aber zunächst unklar. Ein dezediertes Verbot von fossilen Brennstoffen findet sich im Beschluss des Bundesrates jedenfalls nicht.