SIPRI-Bericht Umsatzplus für große Rüstungskonzerne
Obwohl die Weltwirtschaft 2020 aufgrund der Corona-Pandemie geschrumpft ist, verzeichneten die 100 größten Waffenschmieden weiter wachsende Umsätze. Spitzenreiter bleiben US-Konzerne.
Die 100 größten Rüstungskonzerne der Welt haben laut Friedensforschern im ersten Jahr der Corona-Pandemie ihre Umsätze gesteigert. Trotz der angespannten Lage der Weltwirtschaft verkauften die Firmen im Jahr 2020 Waffen und militärische Dienstleistungen im Wert von 531 Milliarden US-Dollar (470 Milliarden Euro), wie das Friedensforschungsinstitut SIPRI mitteilte.
Das waren 1,3 Prozent mehr als 2019. Gegenüber 2015 entspricht es sogar einem plus von 17 Prozent. Während die Wirtschaft in vielen Ländern aufgrund der Pandemie schrumpfte, wuchsen die Verkäufe der Rüstungskonzerne das sechste Jahr in Folge, erklärten die Friedensforscher.
USA bleiben Spitzenreiter
Spitzenreiter blieben demnach die USA. Allein 41 US-Waffenschmieden, die für mehr als die Hälfte der Verkäufe verantwortlich sind, sind auf der internationalen Liste vertreten. Sie verkauften im vergangenen Jahr Kriegsgerät im Wert von 285 Milliarden US-Dollar (252 Milliarden Euro), knapp 2 Prozent mehr als im Jahr 2019.
Den zweitgrößten Anteil an den weltweiten Waffenverkäufen verbuchte China (13 Prozent), gefolgt von Großbritannien (7,1 Prozent). Die 26 europäischen Unternehmen waren dem Bericht zufolge mit Verkäufen im Wert von 109 Milliarden US-Dollar (96 Milliarden Euro) für etwa ein Fünftel der Umsätze der 100 größten Rüstungskonzerne verantwortlich.
Die vier deutschen Rüstungsunternehmen auf der Liste setzten im Jahr 2020 Waffen im Wert von 8,9 Milliarden US-Dollar um (7,8 Milliarden Euro), etwas mehr als 2019. Die Verkäufe der russischen Waffenschmieden hingegen gingen das dritte Jahr in Folge zurück. Verglichen mit 2019 sanken sie im vergangenen Jahr auf auf 26,4 Milliarden US-Dollar (23,4 Milliarden Euro).