Arbeiter in einer Goldmine in Südafrika nahe Johannesburg.

Vergleich in Südafrika Millionen für lungenkranke Minenarbeiter

Stand: 03.05.2018 18:50 Uhr

Chronischer Husten und Tuberkulose mit Todesfolge: Zehntausende südafrikanische Minenarbeiter leiden unter der Lungenkrankheit Silikose. Jetzt werden sie finanziell entschädigt.

Zehntausende südafrikanische Minenarbeiter, die nach dem Einatmen von Quarzstaub unter der Lungenkrankheit Silikose leiden, werden finanziell entschädigt. Insgesamt fließen 330 Millionen Euro. Es handele sich um eine "historische Vereinbarung" in der "wichtigsten Sammelklage in der Geschichte des südafrikanischen Bergbausektors", sagte Gesundheitsminister Aaron Motsoaledi. Der Vergleich sei das Ergebnis jahrelanger "umfangreicher Verhandlungen", erklärten die beteiligten Bergbaukonzerne. 

Es ist das erste Mal, dass eine Sammelklage dieser Art in einem solchen Vergleich endet. Die Verhandlungen dauerten drei Jahre. Die Entschädigungen kommen etwa 100.000 ehemaligen Arbeitern und deren Angehörigen zugute, die im Zeitraum von 1965 bis heute für die Minenunternehmen African Rainbow Minerals, Anglo American SA, Anglogold Ashanti, Gold Fields, Harmony und Sibanye-Stillwater arbeiteten. 

Quarzstaublunge endet tödlich

Viele Bergarbeiter leiden wegen ihrer Arbeit in den Goldminen unter der unheilbaren Krankheit Silikose, auch Quarzstaublunge genannt. Durch das Einatmen von Quarzstaub während Bohrarbeiten in den Goldminen werden dauerhafte Verletzungen in der Lunge verursacht. Die Folgen sind chronischer Husten, Kurzatmigkeit und letztlich Tuberkulose mit Todesfolge.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 24. Februar 2017 um 12:45 Uhr.