UN-Sicherheitsrat Trump überrascht sie wieder alle
Es war eine Premiere für Trump. Zum ersten Mal leitete der US-Präsident die Sitzung des UN-Sicherheitsrats - und teilte heftig aus: gegen den Iran, gegen Europa und gegen China. Im Saal: große Ratlosigkeit.
Er hat sie wieder einmal warten lassen. Knapp 25 Minuten zu spät, dann die Premiere. Donald Trump leitet den UN-Sicherheitsrat. Thema: Nichtweiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen.
Aber der US- Präsident überrascht sie wieder alle. Besonders den chinesischen Außenminister. Trumps neuer Vorwurf: China versuche, die amerikanischen Zwischenwahlen im November zu manipulieren. Das Weiße Haus habe Belege: "China will nicht, dass ich oder meine Regierung gewinne", sagte Trump, "weil wir die Ersten sind, die China in Handelsfragen herausfordern. Aber wir gewinnen. Auf jeder Ebene."
Chinas Außenminister guckte ratlos. Schulterzucken nicht nur bei ihm.
Chinas Außenminister Wang Yi reagierte mit verwundertem Blick und Schulterzucken auf Trumps Verbalattacke.
Tour d'Horizon der Weltkrisen
Es folgte Trumps Tour d'Horizon der Weltkrisen - Syrien vorneweg: Die USA hätten bereits zwei Mal Syrien gezeigt, was passiere, wenn Giftgas eingesetzt werde. Und dann schaute Russlands Außenminister Sergej Lawrow sparsam. Das Morden in Syrien werde von Russland und dem Iran ermöglicht, sagte Trump.
Es folgt die nächste Überraschung: Trump dankt Russland, Syrien und dem Iran, die Offensive auf Idlib in Syrien gestoppt zu haben. Vorerst. Aber es folgt eine Drohung: "Holt Euch die Terroristen, dort aber haltet Euch weiter zurück." Die Welt schaue genau hin.
Und dann natürlich wieder der Iran
Und dann der Iran. Natürlich der Iran. Trump bekräftigt, was seit Mai des Jahres offizielle US-Politik ist. Der schreckliche Atom-Deal mit dem Iran, er habe beendet werden müssen. Und Trump wiederholt, es werde die härtesten Sanktionen gegen den Iran geben.
Es folgte die nächste Drohung, diesmal in Richtung EU und anderer Länder. Jeder, der gegen die US-Sanktionen verstoße, werde ernsthafte Konsequenzen zu spüren bekommen, sagte Trump. Die Europäer hatten gerade erst offen einen solchen Verstoß angekündigt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die britische Premier Teresa May, Russlands Außenminister Lawrow. Sie alle sprach Trump damit an. Macron wird später sagen, das Atomabkommen mit Iran sei nach wie vor richtig. Man brauche eine Langfriststrategie, nicht nur Sanktionen und Isolierung des Iran.
May schließlich griff Russland an und sagte, Russland habe im UN-Sicherheitsrat ein ums andere Mal verhindert, dass beispielsweise der Iran für die Lieferung von Raketentechnik an jemenitische Rebellen zur Verantwortung gezogen werde.
Kim Jong Un - jetzt mag er ihn
Was Nordkorea anging, kam Versöhnliches vom US-Präsidenten: Die Welt werde bald Großes erleben. Gute Nachrichten. Einen zweiten Gipfel mit Nordkorea hatte er bereits angekündigt. Im vergangenen Jahr noch war Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un für Trump hier bei den UN "der kleine Raketenmann" gewesen. Jetzt sagte Trump, kenne und möge er ihn.