Tote durch Sturmtief "Babet" wütet auch in Großbritannien und Skandinavien
Das Sturmtief "Babet", das in Deutschland "Viktor" heißt, sorgt auch im Ausland für Unwetteralarm. In Großbritannien starben drei Menschen. In Skandinavien kam es zu Evakuierungen, Stromausfällen und Verkehrsbehinderungen.
Das aktuelle Sturmtief, das für die Flut an der deutschen Ostseeküste verantwortlich ist, hat auch in anderen europäischen Ländern schwere Schäden verursacht und Menschenleben gekostet. In Großbritannien starben bei den Unwettern drei Menschen.
Ein 56-jähriger Mann sei nahe der schottischen Stadt Forfar in seinem Lieferwagen von einem Baum erschlagen worden, teilte die Polizei mit. Eine 57-Jährige wurde in den Highlands von Wassermassen weggerissen und starb. Im englischen Cleobury Mortimer kam ein Mann im Hochwasser ums Leben.
An der Ostküste evakuierten Behörden zahlreiche Häuser. Viele Straßen standen unter Wasser, in zahlreichen Haushalten fiel zeitweise der Strom aus. Nach Angaben von Rettungskräften wurden mehrere Menschen, die der Evakuierungsaufforderung zunächst nicht nachgekommen waren, in ihren Wohnungen eingeschlossen und riefen nach Hilfe.
Aufgrund des Tiefs "Babet", das in Deutschland "Viktor" heißt, rief der britische Wetterdienst für Gebiete im Osten Schottlands die höchste Warnstufe rot aus. Für Freitag und Samstag sagte er "außergewöhnlichen Regen" von bis zu 22 Zentimetern voraus.
Überschwemmungen in Dänemark
In Dänemark forderte die Polizei Anwohner und Urlauber via die Plattform X auf, die Gegend um Sandersvig Strand sofort zu verlassen. In der Sommerhaussiedlung nahe Haderslev (Hadersleben) in Südostjütland war demnach ein Deich gebrochen. Auch auf der Insel Møn im Südosten Dänemarks wurden die Bewohner einer Sommerhausgegend gebeten, ihre Häuser bis zum Freitagabend zu verlassen. Dort sei mit Überschwemmungen zu rechnen, schrieb die zuständige Kommune auf ihrer Website.
Hunderte Haushalte waren ohne Strom. Betroffen waren laut dem Stromanbieter N1 vor allem Sommerhäuser in den Gegenden Aabenraa (Apenrade) und Gråsten Havn, unweit der deutsch-dänischen Grenze.
Stark eingeschränkt war der Fähr- und Flugverkehr. Am Flughafen Kopenhagen fielen zahlreiche Flüge aus. Der deutsch-dänische Fährbetrieb auf den Strecken zwischen Gedser und Rostock sowie Rødby und Puttgarden wurde komplett eingestellt. Laut Angaben der Reederei Scandlines werden die Fähren voraussichtlich ab Samstagmorgen wieder fahren.
Einschränkungen auch in Schweden und Norwegen
Auch in Dänemarks Nachbarländern Schweden und Norwegen sorgte der Ostwind für Einschränkungen. In Südschweden wurden mehrere Zugstrecken gesperrt und es kam zu Überschwemmungen, wie die Nachrichtenagentur TT mitteilte. Das norwegische meteorologische Institut warnte vor Sturm und starken Windböen im Süden und Südwesten des Landes.