Nach fünf Warnstreiks Einigung fürs Bodenpersonal der Lufthansa
Flugreisende müssen keine weiteren Streiks des Lufthansa-Bodenpersonals befürchten. Nach einer Schlichtung haben sich der Konzern und die Gewerkschaft ver.di auf Grundzüge eines neuen Tarifvertrags geeinigt.
Nach einer Schlichtung haben sich Lufthansa und die Gewerkschaft ver.di auf Grundzüge eines Tarifvertrags für die rund 25.000 Bodenpersonal-Beschäftigten geeinigt. Das gaben beide Seiten in Frankfurt am Main bekannt. Nach fünf Warnstreiks endet damit der Arbeitskampf.
Drohende Streiks über die Osterferien sind damit abgewendet. Details zur Einigung sollen heute veröffentlicht werden.
"Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Schlichtung", sagte ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. Michael Niggemann, Personalvorstand der Lufthansa, sagte, man sei ebenfalls sehr zufrieden. "Aber vor uns liegen hohe Investitionen". Die vereinbarten Gehaltssteigerungen lösten zusätzliche Kosten aus.
Die Gespräche unter Leitung der Schlichter Bodo Ramelow (Linke, Ministerpräsident Thüringens) und Frank-Jürgen Weise (ehemals Chef der Bundesagentur für Arbeit) dauerten drei Tage, wie Lufthansa und ver.di mitteilten. Verhandelt wurde hinter verschlossenen Türen in einem Hotel am Frankfurter Flughafen.
"Da fliegen sie wieder, die Kraniche", postete Ramelow auf seinem X-Account - mit Fotos von startenden Lufthansa-Maschinen.
Laufzeit und Gehaltshöhe waren umstritten
Die Beschäftigten hatten in den vergangenen Wochen mehrmals die Arbeit niedergelegt, um das Unternehmen unter Druck zu setzen. Der überwiegende Teil der Lufthansa-Flüge wurde gestrichen, jedes Mal mussten deshalb rund 100.000 Reisende ihre Pläne ändern.
Ver.di hatte für die rund 25.000 Lufthansa-Beschäftigten der Bodendienste bei einer Laufzeit von einem Jahr 12,5 Prozent mehr Geld gefordert, während das Unternehmen - bei einer Laufzeit von 28 Monaten - zehn Prozent angeboten hatte.
Arbeitskämpfe gab es zuletzt auch bei den Flugbegleiterinnen und -begleitern der Lufthansa, die von der Spartengewerkschaft UFO vertreten werden. Für die rund 25.000 privaten Luftsicherheitskräfte ist in der Woche nach Ostern ebenfalls eine Schlichtung vereinbart. Sie soll unter Leitung des früheren Bremer Finanzstaatsrats Hans-Henning Lühr (SPD) am 5. April beginnen.