Opferzahl von Hurrikan Trump wittert eine Verschwörung
In den USA tobt ein Streit über die Zahl der Opfer des Hurrikans "Maria". Präsident Trump glaubt, eine Studie sei in Auftrag gegeben worden, um ihm zu schaden. Faktenchecker widersprechen.
US-Präsident Donald Trump weigert sich, eine neue, wesentlich höhere Zahl der Hurrikan-Toten auf der Insel Puerto Rico anzuerkennen. Ungeachtet der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Folgen von Hurrikan "Maria" im Herbst 2017 behauptet Trump stattdessen, die Demokraten würden die falsche Zahl verbreiten, um ihn "schlecht aussehen" zu lassen.
Fast genau ein Jahr nach "Maria" kommt eine offizielle Studie der George-Washington-Universität (GWU) zu dem Ergebnis, dass schätzungsweise rund 3000 Menschen in Folge des Hurrikans gestorben seien. Die offzielle Zahl der Todesopfer wurde nun dementsprechend angehoben. Zuvor lag diese lediglich bei 64.
Trumps Opferzahlen vom Hurrikan
Trump weist die Zahlen der Studie zurück, ihr Auftauchen sei "wie Magie". Er twittert: "Fünfzig mal so viel wie die ursprüngliche Zahl - niemals!" Bei seinem Besuch auf der Insel nach dem Hurrikan seien es noch zwischen sechs und 18 Tote gewesen, schreibt Trump. Dass nun die Zahl der Opfer von rund 3000 verbreitet wird, hätten die Demokraten verursacht - um ihm zu schaden.
Nur "Breitbart" bestärkt Trump
Doch Amerikanische Faktenchecks wie "FactCheck.org", "Snopes", "PolitiFact" und der "Fact Checker" der "Washington Post" widerlegen Trumps Aussagen zu den Opferzahlen auf Puerto Rico, auch mit Hilfe der GWU-Studie. Unterstützung erhält Trump nur vom rechten Nachrichtenportal "Breitbart". Das Portal erklärt als einziges die Aussagen des Präsidenten für korrekt.
Bereits vor Veröffentlichung der Studie der GWU wurde die ursprüngliche, niedrige Zahl der Toten durch "Maria" von anderen wissenschaftlichen Schätzungen stark in Frage gestellt. Die GWU war vom Gouverneur Puerto Ricos beauftragt worden, eine statistische Untersuchung der Opferzahlen des Hurrikans zu erstellen. Dafür erhielten die Forscher auch Zugang zu den Daten puerto-ricanischer Behörden.
"Maria" richtete 2017 auf Puerto Rico schwere Schäden an
Hurrikan "Maria" sorgte im September 2017 für schwere Zerstörungen im größten Außengebiet der USA. So brach die Strom- und Trinkwasserversorgung auf der Insel zusammen. Viele Puerto Ricaner lebten auch Monate nach "Maria" noch ohne Strom. Die Zahl der Todesopfer ist auch politisch bedeutend, weil dem US-Präsidenten nach dem Hurrikan wiederholt mangelnde Unterstützung der Insel vorgeworfen wurde.
Trump Junior kümmert sich um Hurrikan "Florence"
Während Trump Senior den Demokraten Vorwürfe zu den Todeszahlen von Wirbelsturm "Maria" macht, überschwemmt im September 2018 Hurrikan "Florence" Teile der USA. Donald Trump Junior twitterte dazu das Bild einer Überschwemmung. Es soll belegen, dass der Sender CNN seine Unwetter-Berichterstattung fälscht, um dem US-Präsidenten zu schaden. Doch die Faktenchecker von "Snopes" konnten belegen, dass das Bild aus dem Jahr 2008 stammt.