Hintergrund Benzol und Nitrobenzol
Benzol und Nitrobenzol können zu schweren Vergiftungen führen. Die farblosen Flüssigkeiten lösen sich nur schlecht in Wasser. Ist jedoch sehr viel Wasser vorhanden, wie in einem Fluss, können sich bedeutende Mengen lösen. Menschen und Tiere, die mit diesen Stoffen vergiftetes Wasser trinken, drohen Schäden an Leber, Nieren, Knochenmark und Blut. Als Langzeitfolge kann eine Dauerbelastung mit Benzol Leukämie (Blutkrebs) oder andere Krebsarten auslösen.
Schwindel, Erbrechen und Bewusstlosigkeit
Beide Verbindungen können außer über den Verdauungstrakt auch durch die Haut oder - als Dampf - über die Atmung in den Körper gelangen. Die charakteristisch nach Lösungsmittel riechenden Benzoldämpfe verursachen Schwindel, Erbrechen und Bewusstlosigkeit.
Eine Konzentration von 20 Teilen Benzol in 1000 Teilen Atemluft kann tödlich sein, wenn dieses Gemisch länger als fünf bis zehn Minuten eingeatmet wird. Das süßlich nach Bittermandelöl riechende Nitrobenzol schädigt das Zentrale Nervensystem, es kommt wiederum zu Erbrechen, Kopfschmerzen, Krämpfen und Bewusstlosigkeit.
Früher zur Parfümierung von Seifen benutzt
Im Gegensatz zu Benzol, das unter anderem in Erdöl enthalten ist, kommt Nitrobenzol in der Natur nicht vor. Es wird aus Benzol hergestellt und ist ein wichtiges Zwischenprodukt für die Produktion von Anilin, das seinerseits eine Schlüsselsubstanz der chemischen Industrie ist. Früher wurde Nitrobenzol auch zur Parfümierung von Seife gebraucht. Die Verwendung in Kosmetika ist heute verboten.