Im Alter von 82 Jahren Theaterregisseur Alexander Lang gestorben
Alexander Lang ist tot. Der in Erfurt geborene Regisseur war in den 70er- und 80er-Jahren vor allem für die DDR-Theaterszene prägend. Als Schauspieler wirkte Lang auch in vielen DEFA-Filmen.
Der Theater- und Filmschauspieler, Regisseur und Theaterleiter Alexander Lang ist tot. Er starb in Berlin, wie die Akademie der Künste unter Berufung auf das private Umfeld mitteilte. Lang war seit 1986 Mitglied der Akademie.
Der 1941 in Erfurt geborene Lang machte zunächst eine Lehre, bevor er an der Staatlichen Schauspielschule Berlin studierte. Nach dem Schauspielstudium ging er 1966 an das Maxim Gorki Theater in Berlin, ein Jahr später wechselte er zum Berliner Ensemble und 1969 schließlich zum Deutschen Theater. 1977 wirkte er in der Titelrolle in Heiner Müllers Stück "Philoktet".
Seine Klassiker-Inszenierungen waren prägend
Ende der 70er-Jahre übernahm Lang zunehmend Regiearbeiten. Mit seinen Inszenierungen von Klassikern prägte er dabei die Theaterszene in der DDR. Lang inszenierte an Theatern in unter anderem Berlin, Hamburg, München, Paris, Leipzig, Weimar und Wiesbaden. "Theater ist immer ein dynamischer Prozess", sagte er einmal, "die Zeitgeschichte nimmt immer Einfluss auf die Interpretationsgeschichte".
Zur Verleihung des Konrad-Wolf-Preises 2020 an Lang schrieb die Akademie der Künste: "Am Deutschen Theater zunächst ein aufsehenerregender junger Protagonist, begründet er dort ab 1976 als Regisseur mit einem eingeschworenen Ensemble ein neues, authentische Haltungen suchendes Klassikerspiel." Die Jury würdigte dabei "komödiantischen Witz und erhellende Fantastik".
Spätere Karriere in Film und Fernsehen
Intendant Jürgen Flimm holte Lang 1988 ans Thalia Theater nach Hamburg, dort wurde er Schauspieldirektor. Später ging Lang als Oberspielleiter ans Berliner Schillertheater und war Co-Intendant der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin.
Neben der Theaterkarriere agierte Lang auch in einigen Fernseh- und DEFA-Filmproduktionen. In Erinnerung blieb davon vor allem seine Rolle als Philosoph Ralph in Konrad Wolfs "Solo Sunny" aus dem Jahr 1980.