Großeinsätze der Polizei Schulen nach Drohungen geräumt
In mehreren Bundesländern sind per E-Mail Drohungen gegen Schulen eingegangen. Es kam zu Großeinsätzen der Polizei - für Hunderte fiel der Unterricht aus. Auch beim ZDF in Mainz wurden mehrere Gebäude nach einer Bombendrohung geräumt.
Drohschreiben haben an Schulen in mehreren Bundesländern sowie beim ZDF in Mainz für größere Polizeieinsätze und Evakuierungen gesorgt: Gegen mindestens neun Schulen waren Drohungen per E-Mail eingegangen. Betroffen waren Schulen in Karlsruhe und Mannheim in Baden-Württemberg, in Augsburg, Regensburg und Cham in Bayern, in Solingen und Wuppertal in Nordrhein-Westfalen sowie in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt.
Für Hunderte Schülerinnen und Schüler bedeutete dies Unterrichtsausfall. Sie wurden evakuiert oder erst gar nicht auf das Schulgelände gelassen. Fast alle Schulen wurden mit Spürhunden durchsucht. Verdächtige Gegenstände oder andere Hinweise auf eine Gefahrenlage seien an den Einsatzorten allerdings nicht gefunden worden, erklärten Polizeisprecher. An den meisten Schulen konnte inzwischen Entwarnung gegeben werden. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Drohungen in mehreren Bundesländern gab, ist unklar.
Die Polizei sichert eine Schule in Regensburg.
Staatsschutz ermittelt zu Hintergründen
Eine Mannheimer Gemeinschaftsschule wurde nach Polizeiangaben nicht durchsucht. Die E-Mail sei entdeckt und die Polizei gegen 8 Uhr informiert worden. Man habe sofort einen Stab gebildet und die Lage sondiert, sich dann aber gegen einen Einsatz vor Ort und auch gegen eine Räumung der Gemeinschaftsschule entschieden.
Ein Verantwortlicher einer Schule in Solingen hatte bereits am späten Sonntagabend die Polizei über eine per E-Mail eingegangene Bombendrohung informiert. Auch in Zuständigkeitsbereichen anderer Polizeibehörden seien E-Mails mit ähnlichem Inhalt eingegangen, hieß es. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen zu den Hintergründen und dem Urheber der Mails aufgenommen. An der Solinger Gesamtschule hätten die Verantwortlichen in der Nacht dann eigenständig entschieden, den Schulbetrieb nicht aufzunehmen, erklärte die Polizei.
Unterdessen sei eine weitere Bedrohung gegen eine Schule in Wuppertal-Barmen bekannt geworden, teilte die Polizei mit, ohne Details zu nennen.
In Cham in der Oberpfalz waren gleich zwei Schulen betroffen. Die dortigen Bombendrohungen wurden der Polizei erst kurz nach 12 Uhr gemeldet. Beide Schulen brachen daraufhin den Unterricht ab.
Entwarnung beim ZDF in Mainz
Auch gegen das ZDF wurde eine Bombendrohung ausgesprochen. Die Hintergründe blieben auch hier unklar. Mehrere Gebäude auf dem Gelände im Mainzer Stadtteil Lerchenberg wurden geräumt, darunter auch das Sendebetriebsgebäude und das Hochhaus, in dem die Verwaltung des Senders sitzt. Bereits zum Mittag konnte beim Sender Entwarnung gegeben werden. Im ZDF-Programm fielen aufgrund des Vorfalls die "heute Xpress"-Nachrichten um 9 Uhr aus, stattdessen begann das Frühstücksmagazin "Volle Kanne - Service täglich", das aus Düsseldorf sendet, schon ein paar Minuten früher.
Rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZDF in Mainz mussten zwischenzeitlich ihre Arbeitsplätze verlassen.
In den vergangenen Monaten waren immer wieder Bombendrohungen gegen Schulen oder öffentliche Einrichtungen bekannt geworden. Erst im September rückte die Polizei zu einer Schule in Brandenburg aus.