Nach Großbrand mit vier Toten Feuer in Solingen wohl Brandstiftung
Bei dem Großbrand im nordrhein-westfälischen Solingen mit vier Toten soll es sich einem Gutachten zufolge um Brandstiftung handeln. Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes.
Zwei Tage nach einem Großbrand in einem Mehrfamilienhaus in Solingen hat die Wuppertaler Staatsanwaltschaft neue Erkenntnisse bekanntgeben. In einem vorläufigen Gutachten heißt es, dass das Feuer vorsätzlich gelegt worden ist.
Bei dem Feuer waren am Montagmorgen ein Vater, eine Mutter und zwei Kinder einer bulgarischen Familie ums Leben gekommen. Weitere neun Menschen sind mit unterschiedlich schweren Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert worden.
Keine Anhaltspunkte für "fremdenfeindliches Motiv"
Laut Gutachten ist der Brand im Treppenhaus des Altbaus ausgebrochen. Innerhalb fünf Minuten hätte sich das Feuer durch einen sogenannten Kamineffekt bis zum Dach ausgebreitet.
Wie die Staatsanwaltschaft betonte, gebe es keine Anhaltspunkte für ein "fremdenfeindliches Motiv". Im hölzernen Treppenhaus seien aber "deutlich Reste eines Brandbeschleunigers" nachgewiesen worden, fügte der Wuppertaler Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt hinzu. Aufgrund dessen müsse von einer "vorsätzlichen Brandstiftung" ausgegangen werden. Es werde deshalb wegen Mordes beziehungsweise versuchten Mordes ermittelt.
Als die Feuerwehr eingetroffen war, stand das Treppenhaus bereits komplett in Flammen. Eine Flucht waren den Bewohnern über diesen Weg nicht mehr möglich. Um sich dennoch zu retten, sprangen mehrere Bewohner in Panik aus den Fenstern. Bis zu 120 Einsatzkräfte waren zur Brandbekämpfung vor Ort.