Demos in Hamburg und Berlin Tausende fordern Aufnahme von Flüchtlingen
In Hamburg und Berlin sind Tausende Menschen gegen die EU-Flüchtlingspolitik auf die Straße gegangen. Sie forderten die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem türkisch-griechischen Grenzgebiet und aus griechischen Lagern.
Mehrere tausend Menschen haben in deutschen Städten für die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem griechisch-türkischen Grenzgebiet und aus griechischen Lagern demonstriert. In Hamburg nahmen nach Polizeiangaben bis zu 3900 Teilnehmer an einer Kundgebung auf dem Rathausmarkt und einem anschließenden Demonstrationszug teil. Die Veranstalter sprachen von 5000 Teilnehmern.
"Wenn das offizielle Europa seine Grenzen schließt und die staatliche Gewalt gegen Zufluchtsuchende eskaliert, dann müssen alle Menschen auf die Straße gehen, die für Solidarität und das Recht auf Asyl einstehen", sagte ein Organisator der Initiative Seebrücke Hamburg. Erwartet werde von der EU, von Deutschland und Hamburg, dass die "Menschen im Niemandsland an der griechisch-türkischen Grenze aufgenommen" und Lager auf den griechischen Inseln evakuiert werden. Hamburg habe Platz, freie Unterkünfte müssten genutzt werden.
"Open the borders"
Auch in Berlin gingen Menschen auf die Straße. Sie forderten offene Grenzen und die Aufnahme von schutzbedürftigen Flüchtlingen. Die Veranstalter sprachen von rund 4000 Demonstranten, laut Schätzungen eines dpa-Reporter waren es weniger. Die Polizei gab noch keine Teilnehmerzahlen bekannt. Der Protestzug unter dem Motto "Europe, don’t kill! Open the borders - Wir haben Platz" zog vom Bundesinnenministerium zum Halleschen Ufer. Auf Transparenten wurden Slogans wie "Shame on you, EU" und "Nazis morden - Grenzen auch. Schluss damit" gezeigt.
Mehrere Städte und Kommunen haben sich schon bereit erklärt, Menschen aufzunehmen. Bereits am Dienstag hatten mehrere tausend Menschen vor dem Kanzleramt für eine Grenzöffnung demonstriert.
Seit der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Grenzen zur EU für Migranten für offen erklärt hatte, haben sich Tausende zum Grenzübergang Kastanies begeben. Die griechischen Sicherheitskräfte lassen aber niemanden durch. Mehrere Durchbruchsversuche von Gruppen hatten die Griechen in den vergangenen Tagen mit Härte abgewehrt.