Hintergrund Die Fließgeschwindigkeit der Elbe
Acht Tage benötigt ein Wassertropfen in der Elbe normalerweise, um von der tschechischen Grenze bis vor die Tore Hamburgs zu kommen. Doch die Geschwindigkeit ist nicht immer und überall gleich.
Die Elbe fließt von ihrer Quelle im tschechischen Riesengebirge fast 1100 Kilometer weit bis zu ihrer Mündung in die Nordsee bei Cuxhaven. Die Geschwindigkeit bleibt dabei in der Regel bei einem gemütlichen Fußgängertempo.
Bei einer mittleren Wasserführung benötigt das Wasser der Elbe für die 586 Kilometer von der deutsch-tschechischen Grenze bis zur Schleuse in Geesthacht (Schleswig-Holstein) vor den Toren Hamburgs im Schnitt acht Tage. Das entspricht einer Fließgeschwindigkeit von etwa drei Kilometern pro Stunde. Beim Elbe-Hochwasser im August 2002 wanderte der Scheitelpunkt der Flut die gut 500 Kilometer von Dresden bis nach Lauenburg (Schleswig-Holstein) in sieben Tagen flussabwärts.
In der Unterelbe von Geesthacht bis nach Cuxhaven ist der Fluss bedeutend schneller unterwegs. Den 142 Kilometer langen Abschnitt legt das Wasser mit mehr als fünf Kilometern pro Stunde zurück. Allerdings gibt es in dem von Ebbe und Flut abhängigen Flussabschnitt besonders starke Schwankungen. So können im Hamburger Hafen bis zu acht Stundenkilometer erreicht werden.
Verschiedene Faktoren beeinflussen die Fließgeschwindigkeit. Flache Ufer mit starker Vegetation - besonders belaubte Büsche - verlangsamen etwa das Tempo. Begradigte und durch Ausbaggern vertiefte Flüsse fließen dagegen bedeutend schneller.
(Quelle: dpa)