Familienförderung Elterngeld Plus immer beliebter
Mitten in den Sondierungsgesprächen kommt die geschäftsführende Bundesregierung zu einer Kabinettssitzung zusammen. Einziger Tagesordnungspunkt: Der Bericht des Familienministeriums zum Elterngeld Plus. Wie vorab bekannt wurde, hat sich die Zahl der Bezieher seit Einführung verdoppelt.
Das Elterngeld Plus, das Väter und Mütter in Teilzeit-Arbeit beziehen können, wird immer beliebter: Zuletzt hätten sich 28 Prozent der Elterngeld-Antragsteller für das Elterngeld Plus entschieden, berichtetet das ARD-Hauptstadtstudio unter Berufung auf einen Bericht des Bundesfamilienministeriums, den das Bundeskabinett heute beschließen will. Im dritten Quartal 2015, als die Leistung erstmals zur Verfügung stand, wurde sie demnach von 13,8 Prozent genutzt. Mit dem Elterngeld Plus können Eltern, die in Teilzeit erwerbstätig sind, das Elterngeld länger beziehen.
Spitzenreiter nach Bundesländern ist demnach Thüringen. Dort bezogen zuletzt 38,5 Prozent der antragstellenden Väter und Mütter das Elterngeld Plus. Es soll helfen, Teilzeitarbeit und Elterngeldbezug zu kombinieren.
Früherer Wiedereinstieg für Mütter - mehr Zeit für Väter
Das Elterngeld Plus beträgt mindestens 150 Euro monatlich, höchstens 900 Euro und wird grundsätzlich für bis zu 28 Monate gezahlt. Wenn beide Elternteile für 25 bis 30 Wochenstunden Teilzeit arbeiten und sich die Betreuung des Kindes teilen, kann die Leistung für vier zusätzliche Monate in Anspruch genommen werden. Dieser Partnerschaftsbonus wird ebenfalls zunehmend in Anspruch genommen - im bundesweiten Schnitt von 5,6 Prozent der Elterngeld-Plus-Bezieher.
Mehr als drei Viertel der Nutzer bewerten das Elterngeld Plus als "gute Sache", hieß es weiter. Bundesfamilienministerin Katarina Barley von der SPD sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, das Elterngeld Plus sei "ein voller Erfolg". Die Leistung habe "dazu geführt, dass Frauen wieder stärker in den Beruf einsteigen können und dass sich Väter mehr Zeit für ihre Kinder nehmen".