Abstimmung der EU-Staaten Verbot für bienenschädliche Insektizide
Die sogenannten Neonikotinoide gelten als eine Ursache für das Bienensterben. Drei dieser Insektengifte sollen in Europa nun nicht mehr im Freien eingesetzt werden dürfen. Der Einsatz in Gewächshäusern bleibt erlaubt.
Drei bienenschädliche Insektizide werden europaweit verboten. In Brüssel stimmten die Vertreter der EU-Länder mehrheitlich dafür, den Einsatz sogenannter Neonikotinoide auf Äckern zu verbieten. In Gewächshäusern dürfen die Stoffe Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid aber weiterhin verwendet werden.
"Gesundheit der Bienen von größter Bedeutung"
Die Gesundheit der Bienen bleibe von größter Bedeutung, weil sie Artenvielfalt, Lebensmittelproduktion und Umwelt betreffe, sagte EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis.
"Heute ist ein guter Tag für den Schutz der Bienen in Deutschland und in Europa", so Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Bereits vor der Abstimmung hatte sie gesagt, was der Biene schade, müsse weg vom Markt.
Bauern nutzen Neonikotinoide, um das Saatgut zu beizen und damit die angebauten Pflanzen gegen Schädlinge zu schützen. Doch die Chemikalien sind für viele Bienen, Schmetterlinge und Insekten äußerst schädlich. Sie greifen das zentrale Nervensystem an, können lähmen oder zum Tode führen.
Anfang April bestätigte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit in einem neuen Bericht die Gefahren für Bienen und Hummeln: "Die Mehrzahl der Anwendungen von Neonikotinoid-haltigen Pestiziden stellt ein Risiko für Wild- und Honigbienen dar."
Die Behörde hatte die drei Neonikotinoide mehrfach in den Fokus genommen. Bereits Ende 2013 wurde der Einsatz von Neonikotinoiden in der EU eingeschränkt.