Großeinsatz auf A9 Mehrere Tote nach Busunfall bei Leipzig
Auf der Autobahn 9 bei Leipzig ist es aus noch ungeklärter Ursache zu einem schweren Unfall mit einem Reisebus gekommen. Die Polizei korrigierte die Zahl der Toten von fünf auf vier. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Bei einem Unfall mit einem Reisebus auf der Autobahn 9 bei Leipzig sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Das teilte die Polizei mit. Zunächst wurde gemeldet, dass mindestens fünf Menschen gestorben seien. Am Abend gab die Polizeidirektion Leipzig bekannt, die Zahl der Toten auf vier zu korrigieren.
Eine der Polizei zunächst als gestorben gemeldete Person befinde sich in einem lebensbedrohlichen Zustand, teilte die Behörde auf ihrer Website mit. Bei dem Unfall sind zudem mehr als 20 Menschen verletzt worden.
Die Vollsperrung der A9 wurde gegen 21.30 Uhr aufgehoben - also rund zwölf Stunden nach dem Unfall.
Ermittlungen laufen
Der Unfall ereignete sich gegen 9.45 Uhr zwischen den Anschlussstellen Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz in Fahrtrichtung München. Die Anschlussstelle liegt am Flughafen Leipzig/Halle. Der Bus kam nach Polizeiangaben aus bislang unbekannten Gründen von der Fahrbahn ab und kippte in einer Böschung um.
Die Ermittlungen zum Unfallhergang liefen. Es gebe bisher keine Hinweise auf ein anderes beteiligtes Fahrzeug, sagte die Polizeisprecherin.
Bus war auf dem Weg nach Zürich
Bei dem Bus handelt es sich um ein Fahrzeug von Flixbus, wie das Unternehmen mitteilte. "Unsere Gedanken sind bei allen von diesem Unfall Betroffenen und ihren Angehörigen", sagte ein Sprecher des Anbieters.
Der Fernbus war am Morgen auf dem Weg von Berlin nach Zürich. An Bord waren nach Angaben von Flixbus 53 Fahrgäste und zwei Fahrer.
Beim Unfall mit einem Flixbus auf der A9 kamen mehrere Menschen ums Leben.
Solche Unfälle seien schockierend, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dem Nachrichtensender "Welt". "Und jetzt geht es darum, dass die Sicherheitskräfte vor Ort die Sache aufklären müssen, dass den Menschen geholfen werden muss, die jetzt dringend Hilfe brauchen."
Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) verschaffte sich einen Überblick an der Unfallstelle und sprach den Hinterbliebenen der Todesopfer sein Beileid aus. Zudem hoffe er, dass es den Verletzten schnell wieder besser geht. Schuster dankte den Rettungskräften für ihren professionellen Einsatz. Es sei eine "schwere Lage" gewesen, die "hervorragend gemeistert" worden sei.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bezeichnete die Nachricht vom verunglückten Bus auf der Plattform X als "schwer erträglich". "Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Angehörigen und Hinterbliebenen der Todesopfer."
Fahrer hielt sich offenbar an Ruhezeiten
Der Fahrer des Busses soll nach Unternehmensangaben alle Lenk- und Ruhezeiten eingehalten haben. "An Bord waren zwei Fahrer, der Fahrer im Einsatz steuerte den Bus seit Abfahrt in Berlin um acht Uhr", teilte ein Sprecher dem Radiosender Antenne Bayern mit.
Laut Polizei ist der Fahrer nicht unter den Toten. Details zum Gesundheitszustandes des Mannes nannte sie nicht.
Autobahn über Stunden gesperrt
An der Unglücksstelle kümmerte sich ein Großaufgebot an Rettungskräften um die Unfallopfer. Mehrere Rettungshubschrauber waren im Einsatz, um Verletzte in umliegende Kliniken zu fliegen. Sie hatten sich für einen Großeinsatz gewappnet. Zudem waren zahlreiche Rettungsfahrzeuge, Einsatzwagen der Feuerwehr und technische Spezialfahrzeuge an der Unfallstelle.
Die Autobahn war über Stunden in beide Richtungen voll gesperrt, der Verkehr wurde von der A9 abgeleitet. Am frühen Nachmittag gab die Polizei zunächst die Fahrbahn Richtung Berlin wieder frei.