Zweiter Verdächtiger gefasst Anschlag auf Synagoge geplant?
Er wollte mutmaßlich Menschen in einer Synagoge töten und sich dann von der Polizei erschießen lassen. Nun sitzt ein 18-Jähriger in Untersuchungshaft. Ein weiterer Verdächtiger war bereits vor einigen Wochen verhaftet worden.
Rund drei Wochen nach der Festnahme eines 24-Jährigen im baden-württembergischen Bad Friedrichshall haben Ermittler mutmaßliche Details rekonstruiert und einen zweiten Verdächtigen im Alter von 18 Jahren aus Weinheim gefasst.
Beide Männer hätten per Chat über einen "möglichen Messerangriff auf Besucher einer Synagoge in Heidelberg" gesprochen, teilten die Behörden mit. Anschließend hätten sich beide Personen von Einsatzkräften erschießen lassen wollen, hieß es weiter.
Bei dem 18-Jährigen handelt es sich um einen Deutsch-Türken. Der andere, 24 Jahre alte Mann ist laut Polizei deutscher Staatsangehöriger.
Hausdurchsuchung deckte Pläne auf
Eine Hausdurchsuchung Anfang Juni hatte zur Aufdeckung der mutmaßlichen Pläne geführt. Wie das Landeskriminalamt in Stuttgart sowie die Staatsanwaltschaften in Stuttgart und Karlsruhe erklärten, konnten IT-Experten den 18-Jährigen als Chatpartner des 24 Jahre alten Verdächtigen identifizieren.
Tätlicher Angriff auf Beamte
Der 24-jährige Mann sitzt bereits in Untersuchungshaft. Ihm werden neben der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat auch versuchter Totschlag und ein besonders schwerer Fall des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Er hatte während der Durchsuchung vor rund drei Wochen Polizisten mit Küchenmessern angegriffen und wurde dabei angeschossen. Der 24-Jährige soll möglicherweise für die Vorbereitung eines Terroranschlags ins Ausland gereist sein. Details dazu nannten die Behörden aber nicht. Der Verdacht gegen den 18-Jährigen lautet auf Verabredung zum Mord.
Strobl: Mörderische Tat verhindert
Landesinnenminister Thomas Strobl erklärte, eine "mörderische Tat gegen jüdisches Leben" habe verhindert werden können. Polizei und Verfassungsschutz hätten den Schutz jüdischen Lebens "fest im Blick", fügte er am Freitag in Stuttgart an. Die Behörden hätten daher auch frühzeitig einschreiten können.