Zensus 2022 Zahl der Hundertjährigen in Deutschland nimmt zu
Mindestens 16.800 Deutsche sind laut Zensus 2022 über 100 Jahre alt. Medizinischer Fortschritt und höherer Wohlstand tragen dazu bei, dass immer mehr Menschen älter werden. Es sind überwiegend Frauen.
Dass Deutschland altert, zeigt sich auch an einer wachsenden Zahl von Über-Hundertjährigen. Ihre Zahl nahm zwischen 2011 und 2022 um mehr als ein Viertel zu, teilte das Statistische Bundesamt mit. Am Stichtag des Zensus im Mai 2022 waren es mindestens 16.800 Bürgerinnen und Bürger, beim vorausgegangenen Zensus 2011 noch 13.400.
Menschen in dieser Altersgruppe lebten laut der Statistik häufiger im eigenen Zuhause als früher. Mehr als die Hälfte wohnte noch in privaten Haushalten - 10 Prozentpunkte mehr als 2011. Dagegen waren rund 7.000 Personen, knapp über 40 Prozent, in Gemeinschaftsunterkünften, wie Alten- und Pflegeheimen, untergebracht.
Frauen haben höhere Lebenserwartung
In der Statistik spiegelt sich auch, dass Frauen eine höhere Lebenserwartung haben als Männer. Der Anteil der Frauen an den Hundertjährigen nahm zwar etwas ab, lag mit 85 Prozent aber immer noch deutlich über dem der Männer.
Als Gründe für die steigende Zahl von sehr alten Menschen in Deutschland verweist das Statistische Bundesamt auf verbesserte Lebensumstände, steigenden Wohlstand und medizinischen Fortschritt. Neun von zehn der Über-Hundertjährigen lebten in Städten ab 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, gut ein Drittel in Großstädten mit einer Bevölkerung ab 100.000.
Würzburg liegt vorn
Gemessen an der Gesamtbevölkerung leben in Hamburg, Schleswig-Holstein und Sachsen die meisten Hundertjährigen. Die Stadt mit den meisten Hochbetagten - nämlich 46 je 100.000 Einwohner - ist Würzburg in Bayern.
Laut des Zensus 2022 lebten 93 Prozent oder rund 15.500 der mindestens Hundertjährigen in ihrem Leben zumindest zeitweise in einer Partnerschaft. Mehr als acht von zehn waren inzwischen jedoch verwitwet oder alleinstehend. Knapp 700 Personen waren noch verheiratet.
Zensus findet etwa alle zehn Jahre statt
Die letzte klassische Volkszählung, zu der alle Bürger verpflichtet waren, fand in der BRD 1987 statt. Dagegen gab es allerdings erhebliche Proteste.
Seither organisiert das Statistische Bundesamt etwa alle zehn Jahre einen großen Zensus auf Grundlage der Statistiken der Einwohnermeldeämter. Zudem wurden für den Zensus 2022 mehr als zehn Millionen Menschen online befragt - unter anderem zu Bildungsabschlüssen, Wohnungsgrößen und Erwerbstätigkeit.