Überschuss von 8,5 Milliarden Euro Staat nimmt mehr ein, als er ausgibt
Inmitten der EU-Schuldenkrise geht es in Deutschland weiter nach oben. Der robuste Arbeitsmarkt bescherte dem Staat im ersten Halbjahr laut Statistischem Bundesamt einen Überschuss von 8,5 Milliarden Euro. Die Hälfte der Einnahmen stammten aus Steuern.
Die robuste Konjunktur hat dem deutschen Staat inmitten der europäischen Schuldenkrise einen deutlichen Überschuss beschert. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungen nahmen von Januar bis Juni dieses Jahres zusammen 8,5 Milliarden Euro mehr ein, als sie ausgaben, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das entspreche 0,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Zu verdanken sei dies "einer im europäischen Vergleich insgesamt günstigen Beschäftigungssituation und stabilen Wirtschaftsentwicklung".
Ausgaben entwickelten sich fast parallel
Die Einnahmen des Staates betrugen in den ersten sechs Monaten des Jahres 604,5 Milliarden Euro, das waren rund 16,3 Milliarden Euro oder 2,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gut die Hälfte der Einnahmen stammen laut Statistik aus Steuern - sie wuchsen im ersten Halbjahr um 3,8 Prozent. Vor allem bei den Einkommen- und Vermögenssteuern gab es ein deutliches Plus, hier stiegen die Einnahmen um 6,3 Prozent. Rund 222,8 Milliarden Euro stammen aus Beiträgen zu Sozialversicherungen, das waren den Angaben zufolge rund 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. "Die restlichen Einnahmen sind beispielsweise Bußgelder, Passgebühren oder stammen aus Unternehmensbeteiligungen des Staates", sagte Bundesamtssprecher Thomas Forster tagesschau.de.
Die Ausgaben des Staates entwickelten sich laut Statistik nahezu parallel: Sie stiegen im ersten Halbjahr um 15,8 Milliarden Euro oder 2,7 Prozent auf 596,0 Milliarden Euro.
Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr bislang mit einem Staatsdefizit von rund 0,5 Prozent. 2012 hatte es noch einen Mini-Überschuss von 0,1 Prozent gegeben, 2011 dagegen ein Defizit von 0,8 Prozent.