Fazit von Greenpeace nach dem G8-Gipfel "Für das Klima brauchen wir mehr als Realpolitik"
Gerd Leipold für Greenpeace International: "Was das Thema Klima angeht, ist das Ergebnis des G8-Gipfels enttäuschend. Obwohl es einige positive Aspekte gibt: Dass im Wesentlichen die USA isoliert waren, dass es ein Bekenntnis zu einem Klimaschutzabkommen unter Uno-Dach gibt und dass ernsthaft über das Klima verhandelt werden soll. Und das ist es auch schon.
Den Trend umkehren
Enttäuschend ist, dass es keine Übereinkunft darüber gab, dass das Ziel eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf maximal zwei Grad sein muss. Die Konsequenz daraus wäre eine 50-prozentige Reduzierung der Treibhausgase bis 2050. Wenn man das erreichen will, müssen die Industrieländer 80 bis 90 Prozent ihrer Treibhausgase reduzieren. Und es muss gelingen, in den nächsten zehn Jahren den Trend umzukehren: statt wachsendem Ausstoß von Treibhausgasen eine Reduzierung.
Realpolitisch gesehen: nicht schlecht
Frau Merkel hat erreicht, was unter realpolitischen Gesichtspunkten zu erreichen war. Als Politikerin war sie gradlinig und ist bei ihren Grundsätzen geblieben. Das Endergebnis des G8-Gipfels ist unter dieser realpolitischen Sichtweise nicht schlecht, nur: Für das Klima brauchen wir mehr als Realpolitik. Der G8-Gipfel ist auf diesem Weg nur ein Zwischenschritt: Zwischen dem, was man realistisch erwarten konnte, und dem, was man tatsächlich bräuchte."