Hintergrund

Hintergrund Die Offshore-Technik

Stand: 06.07.2008 14:13 Uhr

Der Einsatz von Windkraftanlagen auf hoher See hat es in sich: Zum einen müssen Offshore-Anlagen Wind und Wellen trotzen und technisch besonders zuverlässig sein. Zum anderen müssen sie wirtschaftlich sein - eine Anforderung, vor der viele Anlagenbauer in der Vergangenheit zurückschreckten.

Die gigantischen Windkraftanlagen bestehen im Wesentlichen aus einem Fundament, einem Turm, einem Maschinenhaus mit Generator und einem dreiflügligen Rotor. Je nach technischer Auslegung verfügt die Anlage zudem über ein Getriebe. Der Wind treibt die Rotorblätter an, diese übertragen die Bewegungsenergie auf den Generator.

Schwierige Wartungsarbeiten

Da die Fehlerbehebung auf See wesentlich schwieriger und teurer ist als an Land, ist die Zuverlässigkeit der entscheidende Faktor für den Offshore-Betrieb. Für einen permanenten Schutz werden Anstriche mit speziellem Korrosionsschutz verwendet, Wärmeaustauscher schützen beim Kühlen der Maschine vor der salzhaltigen Seeluft. Wartungsintensive Komponenten werden bei Offshore-Anlagen so weit wie möglich vermieden. Alle wichtigen Anlagenteile müssen während des Betriebs vollständig überwacht werden, damit Probleme rechtzeitig erkannt und Reparaturen auf hoher See möglichst langfristig geplant werden können. Alle betriebswichtigen Hilfsaggregate und Sensoren sind außerdem doppelt vorhanden, damit der Ausfall eines Geräteteils nicht zum Stillstand des gesamten Systems führt.

Nur wenige Unternehmen wagen sich an die Technologie

All das führt dazu, dass Offshore-Parks wesentlich teurer sind als vergleichbare, auf dem Festland installierte Anlagen: So kostet eine auf See installierte Fünf-Megawatt-Anlage ungefähr doppelt so viel wie eine für den Betrieb auf dem Festland. Weil der Offshore-Betrieb noch in den Kinderschuhen steckt und die Entwicklung der Anlagen teuer und langwierig ist, haben sich bisher erst wenige Unternehmen an die Technologie gewagt. Deutsche Offshore-Technologie gehört dennoch zur Weltspitze.

Die derzeit leistungsstärksten und größten Anlagen sind inklusive des Fundaments annähernd so hoch wie der Kölner Dom. Die dreiflügeligen Rotoren haben einen Durchmesser von rund 120 Metern. Auf dem Boden liegend hätten sie die Dimensionen von zwei nebeneinander liegenden Fußballfeldern.

Quelle: AP