"Schule geschlossen" steht am verschlossenen Tor der Sekundarschule Am Biegerpark in Duisburg-Huckingen.
Player: videoNach Bedrohungslage in Duisburg: Am Dienstag wieder regulär Unterricht

Wegen Bedrohungslage Mehrere Schulen in Duisburg bleiben geschlossen

Stand: 08.04.2025 09:10 Uhr

In Duisburg hat am Montag an vielen Schulen kein regulärer Unterricht stattgefunden. Die Polizei bestätigte, dass der Grund eine Bedrohungslage war. Am Dienstag gab es wieder regulären Unterricht.

Von Antonia Rüller

Am Dienstagmorgen vor dem Unterrichtsbeginn ist der Schulhof der Gesamtschule Duisburg-Mitte wieder belebt. Erste Schüler-Gruppen treffen ein, unterhalten sich, lachen, scherzen. Nach dem Ausnahmezustand vom Vortag scheint der Alltag langsam zurückzukehren.

Auch an der Erich Kästner Gesamtschule ist Normalität angesagt – zumindest äußerlich. Die Abiturientinnen und Abiturienten feiern ihre Mottowoche weiter. Beim Telefonat mit dem Schulleiter ist laute Musik im Hintergrund zu hören.

Polizeipräsenz bleibt sichtbar

Julia Tekock, Pressesprecherin kriminaloberkommisarin Polizei Duisburg

Julia Tekock, Pressesprecherin der Polizei Duisburg

Auch wenn die Behörden nicht davon ausgehen, dass am Montag eine akute Bedrohungslage vorlag: Immer wieder fahren auch am Dienstag Streifenwagen an den betroffenen Schulen vorbei, um für ein Sicherheitsgefühl bei Schüler:innen, Lehrkräften und Eltern zu sorgen. "Die Duisburger Polizei wird heute unmittelbar an den Schulen Aufklärungs- und Präsenzmaßnahmen durchführen", sagt Polizei-Pressesprecherin Julia Tekok. Sichtbare Präsenz, die beruhigen soll. Eine Mutter bringt ihren Sohn am Dienstag bis zum Schultor: "Man macht sich schon etwas Sorgen, aber man will den Kindern keine Angst zeigen – wir versuchen, ihnen Normalität zu vermitteln."

Aussenansicht der Gesamtschule Duisburg Mitte in Neudorf

Die Polizei fährt die betroffenen Schulen ab

Die Bedrohung betraf am Montag nicht alle Schulen in Duisburg. Manche blieben komplett geschlossen, andere setzten auf Distanzunterricht. Wieder andere überließen es den Eltern, ob sie ihre Kinder schicken wollten.

An der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Duisburg-Marxloh etwa berichtet der Schulleiter, dass es dort etwa einmal im Jahr zu Bedrohungslagen komme. "Nicht immer fällt dann der Unterricht aus. Aber es kommt schon immer wieder mal bei uns vor", sagt er. Dieses Mal aber war die Entscheidung der Behörden eindeutig: Vorsicht ging vor.

Zuletzt mehrere Drohmails

Bereits am Freitag habe die Gesamtschule Duisburg-Mitte eine rechtsradikale Drohmail erhalten, so die Polizei. Am Sonntag habe die Schule noch eine Mail erreicht - diesmal mit einer Auflistung weiterer Schulen, die bedroht würden. Auch wenn die Behörden von keiner akuten Bedrohungslage ausgingen, blieben alle Sekundar- und Gesamtschulen am Montag geschlossen.

Aussenansicht der Gesamtschule Duisburg Mitte in Neudorf

Gesamtschule Duisburg Mitte in Neudorf

Insgesamt waren fast 18.000 Schülerinnen und Schüler betroffen. Auch einige Gymnasien gingen in den Distanzunterricht. So zum Beispiel das Abtei-Gymnasium in Hamborn und das Hildegardis-Gymnasium in Mitte. Andere Schulen, wie beispielsweise das Landfermann-Gymnasium, stellten es den Eltern frei, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder nicht.

Reaktion der Stadt: besonnen und einheitlich

Duisburgs Schuldezernentin Astrid Neese stellte sich hinter die Entscheidung der Bezirksregierung Düsseldorf, den Unterricht vorsorglich auszusetzen: "Ich stehe hinter der Entscheidung. Es geht hier um die Sicherheit der Kinder", sagte sie im WDR.

Ermittlungen laufen weiter

Wer hinter den Drohmails steckt, ist noch unklar. Die Polizei ermittelt weiter. Bereits am Montag hatte sie mit Aufklärungs- und Präsenzmaßnahmen an den Schulen begonnen – auch um Vertrauen zurückzugewinnen.

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Unsere Quellen:

  • WDR-Reporterin vor Ort
  • Polizei Duisburg
  • Internetseiten von Duisburger Schulen