Virologe Überla wird Vorsitzender Ständige Impfkommission mit neuer Besetzung
Vor allem während der Corona-Pandemie spielte die STIKO - die Ständige Impfkommission - eine wichtige Rolle. Nun hat sich das ehrenamtliche Gremium neu aufgestellt. Auch die Spitze wurde neu besetzt.
Mit ihrer konstituierenden Sitzung hat die Ständige Impfkommission den personellen Wechsel in den eigenen Reihen abgeschlossen. Auch die Spitze der STIKO wurde neu besetzt: Auf den bisherigen Kommissionschef Thomas Mertens folgt der Virologe Klaus Überla.
Überla ist Direktor des Virologischen Instituts des Universitätsklinikums Erlangen und der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, wie aus den Angaben zu seinem Werdegang auf der Seite des Robert Koch-Institutes (RKI) hervorgeht. Der Mediziner ist seit 2017 Mitglied der STIKO und hat bereits in mehreren Arbeitsgruppen der Kommission mitgewirkt - unter anderem auch in der Gruppe, die sich mit den Impfempfehlungen gegen das Coronavirus beschäftigt hat.
Der bisherige Vorsitzende der STIKO, Thomas Mertens, hatte die Spitze der Kommission 2017 übernommen. Er hatte bereits seit Längerem angekündigt, den Vorsitz nicht erneut zu übernehmen.
Auch der Posten des stellvertretenden STIKO-Vorsitzes ist neu besetzt worden: Ihn übernimmt die niedergelassene Gynäkologin Marianne Röbl-Mathieu, ebenfalls seit 2017 Mitglied der Impfkommission.
Seit 2017 ist Klaus Überla Mitglied der Ständigen Impfkommission - nun ist er an ihre Spitze gerückt.
Für viele Mitglieder die erste Amtszeit
Der personelle Wechsel bei der STIKO war schon länger angekündigt. Insgesamt treten 14 der insgesamt 19 ehrenamtlichen Mitglieder ihre erste Amtszeit an. Sie sind künftig maximal für drei Berufungsperioden Mitglied der STIKO, also für höchstens neun Jahre. Das solle dazu beitragen, die Unabhängigkeit des Gremiums zu sichern, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit.
Wie bereits Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stellte auch das Robert Koch-Institut die Vielfältigkeit bei der neuen Personalbesetzung in den Vordergrund: "Erstmals sind in dieser Berufungsperiode Expertinnen und Experten aus den Fachdisziplinen mathematische Modellierung, Kommunikationswissenschaft und Geriatrie vertreten."
An den thematischen Schwerpunkten in der Arbeit der STIKO soll sich laut RKI vorerst nichts ändern. Demnach stehen weiterhin die Prävention gegen Atemwegserkrankungen sowie die Befassung mit den Impfungen gegen Influenza, COVID-19, Meningokokken sowie Pneumokokken im Vordergrund.