Hintergrund

Hintergrund Steinbrücks Pläne zur Tagesmütter-Steuer

Stand: 22.10.2015 13:49 Uhr

Im Mai präsentierte Finanzminister Peer Steinbrück seine Pläne zur künftigen Besteuerung von Tagesmüttern. Danach sollten die rund 30.000 von Kommunen beauftragten Tagesmütter ab 2008 ihr Einkommen künftig genau so versteuern wie ihre privat vermittelten Kollegen.

Das Finanzministerium argumentiert, dass die Steuerlast für die Betroffenen kaum ins Gewicht fällt, da auch die Betriebskostenpauschale auf 300 Euro angehoben werden soll. Hauptproblem ist nach Ansicht von Experten jedoch, dass mit der Steuerpflicht auch Sozialversicherungsbeiträge fällig werden - zudem falle häufig die Familien-Mitversicherung weg.

Belastung von mehreren hundert Euro monatlich

Nach Einschätzung des Bundesverbandes für Kindertagespflege kann dies Belastungen von mehreren hundert Euro monatlich bedeuten. Bei dem sowieso schon geringen Einkommen der Tagesmütter sei zu befürchten, dass viele ihr Angebot nicht länger aufrecht erhielten. Um das Betreuungsangebot für unter Dreijährige jedoch wie geplant auszubauen, müsse man sogar neue Tagesmütter gewinnen.

Wird die Kindertagespflege über das Jugendamt finanziert, erhält eine Tagesmutter nach einem Bericht des ARD-Morgenmagazins zwischen zwei und 3,50 Euro pro Stunde pro Kind. Einheitliche Betreuungssätze gibt es in Deutschland nicht. Sie variieren nicht nur in den Bundesländern, sondern oftmals auch in den einzelnen Kommunen. Bei privat zahlenden Eltern kann eine Tagesmutter den Angaben zufolge mit etwa 3,50 bis 5,50 Euro rechnen.