Studie der Hans-Böckler-Stiftung Tarifgehälter steigen, Einkommen sinken
Eine gute und eine schlechte Nachricht für die Arbeitnehmer. Die Gute: Das Tarifgehalt hat in diesem Jahr zugelegt. Die Schlechte: Trotzdem wird in den Geldbeuteln der Menschen wahrscheinlich weniger Geld sein als erhofft. So drückt unter anderem die massenhafte Kurzarbeit den Bruttomonatsverdienst.
In diesem Jahr haben die Tarifgehälter einen Sprung nach oben gemacht. Die ausgehandelten Erhöhungen lagen überwiegend zwischen zwei und vier Prozent und damit deutlich über dem niedrigen Anstieg der Verbraucherpreise von rund 0,3 Prozent. Das hat eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung ergeben.
Die Kehrseite der Medaille: Wahrscheinlich fallen die Bruttomonatsverdienste am Ende für viele geringer aus - wegen massenhafter Kurzarbeit, Abbau variabler Einkommensteile und tariflichen Öffnungsklauseln.
Tarifabschlüsse fallen geringer aus
Im Verlauf des Jahres sind der Hans-Böckler-Stiftung zufolge die Tarifabschlüsse immer niedriger ausgefallen. Ein Markstein für 2009 sei der Abschluss für die Metallindustrie im November 2008 gewesen, der eine zweimalige Tarifanhebung von je 2,1 Prozent und zwei Pauschalzahlungen vorsieht.
Mindestlöhne erhalten die Beschäftigen in den Bereichen Bergbauspezialarbeiten und Wäschereidienstleistungen - zwischen 6,36 und 12,41 Euro. Drei weitere Branchen wurden neu in den Geltungsbereich des Arbeitnehmerentsendegesetzes aufgenommen. Eine Einigung über Mindestlöhne wurde aber nicht erzielt.
Die Tarifrunde 2010 startet mit den Verhandlungen im öffentlichen Dienst, es folgen im Frühjahr die Metall- und Elektroindustrie, die chemische Industrie, das Bankgewerbe und weitere Branchen.