Vogelgrippe weitet sich aus Agrarminister beruft Krisenstab ein
Da sich die Vogelgrippe in Deutschland weiter ausbreitet, hat Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt einen Krisenstab einberufen. In mehreren Bundesländern wurde bereits eine Stallpflicht eingeführt.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat einen Krisenstab einberufen, da sich die Vogelgrippe in Deutschland immer weiter ausbreitet und inzwischen auch landwirtschaftliche Betriebe befallen sind. Es bedürfe "schneller, effizienter Koordination und Entscheidungen", erklärte der CSU-Politiker.
Im Zentralen Krisenstab Tierseuchen sind Experten von Bund und Ländern sowie Staatssekretäre versammelt. Sie sollen Maßnahmen zur Eindämmung und Bekämpfung der Vogelgrippe bündeln und alles tun, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wie Minister Schmidt mitteilte.
Zu den von der Geflügelpest betroffenen Hühnerbetrieben zählt ein Hof mit 30.000 Tieren im Kreis Schleswig-Flensburg. Das nationale Referenzlabor, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), habe den hochpathogenen Erreger des Subtyps H5N8 nachgewiesen, teilte das Agrarministerium mit. Alle Tiere müssten getötet werden.
Am Abend zuvor hatte sich der Verdacht auf das hochansteckende H5N8-Virus auf einem Hühnerhof im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt. Der dritte derzeit bekannte Ausbruch der aktuellen Vogelgrippe-Epidemie in einer Geflügelhaltung wurde in einem Putenhof in Lübeck-Ivendorf in Schleswig-Holstein festgestellt.
Mehrere Bundesländer ordneten bereits Stallpflicht an. Auch in anderen europäischen Ländern wurde der Vogelgrippeerreger H5N8 bereits nachgewiesen. Die Stallpflicht für Geflügel wurde ausgeweitet, damit sich die Tiere nicht infizieren können - auch in Bundesländern, in denen das Virus noch nicht gefunden wurde. So ordnete der brandenburgische Landestierarzt die Stallpflicht als Vorsichtsmaßnahme wegen der Nähe zu Mecklenburg-Vorpommern an.
Auch Vögel können an Grippeviren erkranken. Verläuft die Vogelgrippe besonders schwer, sprechen Experten auch von
Geflügelpest. Bei der Vogelgrippe (Aviäre Influenza) unterscheiden die Fachleute schwach-, mittel- und hochpathogene (krank machende) Erreger. Die Viren enthalten auf ihrer Oberfläche Eiweiße, die mit der Abkürzung H (Hämagglutinin) und N (Neuraminidase) bezeichnet werden. Je nach der Kombination dieser Stoffe in der Hülle des Virus entstehen Namen wie H5N8. Einzelne Vogelgrippe-Viren sind nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit bei sehr intensivem Kontakt auch für Menschen gefährlich. Quelle: dpa.