Jahresrückblick 1963 Abschied von Papst Johannes XXIII.
Am 3. Juni stirbt Papst Johannes XXIII. im Alter von 81 Jahren. Er galt als Reformpapst. Zu seinem Nachfolger wird Kardinal Giovanni Battista Montini als Paul VI. ernannt.
¶
In den Tagen vor Pfingsten bangt die Welt um das Leben von Papst Johannes XXIII. Als 261. Nachfolger auf dem Stuhl Petri hat er das Pontifikat übernommen und mit neuem Leben erfüllt. Die Sorge der gesamten Christenheit, der Gläubigen anderer Religionen und Menschen anderer Weltanschauungen macht es deutlich: Dieser Papst hat einen Platz in den Herzen der Menschen gefunden.
Papst Johannes XXIII. stirbt am Pfingstmontag. Viereinhalb Jahre ist er das Oberhaupt der katholischen Kirche. Er leitet in seiner kurzen Amtszeit das Zweite Vatikanische Konzil, die Reform der Kirchenverfassung, ein.
Am 4. Juni nehmen Tausende von Menschen auf dem Petersplatz von Papst Johannes XXIII. Abschied. Der Bauersohn aus der Lombardei hat sein gesamtes Pontifikat unter das Leitmotiv gestellt, der ganzen Herde ein guter Hirte zu sein. Sein Tod unterbricht sein revolutionäres Vorhaben, die Kirche der Welt von heute anzupassen, zu versuchen, die Beziehungen zu anderen Konfessionen zu bessern und das Verhältnis der Kirche zu den Staaten des Ostblocks zu normalisieren.
Der Nachfolger
Das Konklave der 80 Kardinäle bestimmt am 21. Juni in nur sechs Wahlgängen seinen Nachfolger. Kardinal Battista Montini wird am 30. Juni als Papst Paul VI. gekrönt. Er bekennt sich schon in seiner ersten Ansprache zum Reformwerk seines Vorgängers.
Das Konzil tritt am 29. September wieder zusammen. Im Sinne Johannes XXIII. fordert Paul VI. die Konzilsväter auf, aus dem Dialog mit der Gegenwart ein neues Selbstverständnis der Kirche zu schaffen. Die Konzilsväter formulieren und billigen eine Reform der Liturgie und ein Dekret über die Haltung der Kirche zu den Massenkommunikationsmitteln.