Jahresrückblick 1979 Friedensvertrag aber kein Frieden
Im März unterschreiben der ägyptische Präsident Sadat und Israels Ministerpräsident Begin den Friedensvertrag, der 1978 in Camp David ausgehandelt wurde. Doch der Vertrag stößt auf Kritik insbesondere arabischer Staaten.
Am 26. März unterschreiben der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat und Israels Ministerpräsident Menachem Begin den Friedensvertrag, der im September 1978 in Camp David ausgehandelt wurde. Die Unterzeichnung stößt auf Kritik insbesondere arabischer Staaten, die den Separatfrieden als einen Verrat an den Palästinensern ansehen. "Der Geist von Camp David" muss immer wieder beschworen werden. Strittige Themen werden lieber ausgeklammert, als den Vertrag zu gefährden. Offen bleibt vor allem die Zukunft der Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland. Die Folgeverhandlungen zeigen, dass die Standpunkte verhärtet sind.
PLO-Führer Jassir Arafat gelingt es, sein Image vom Terroristen zum Verhandlungspartner zu wandeln. Zwar muss Carters UN-Botschafter wegen seiner PLO-Kontakte zurücktreten. Arafats Treffen mit der deutschen Regierung und seine vielbeachtete Begegnung mit Willy Brandt in Wien zeugen aber davon, dass die PLO als Vertretung der Palästinenser akzeptiert wird. Israel reagiert mit scharfer Kritik.
Besonders hinderlich für den Frieden in Nahost sind die Siedlungsprojekte orthodoxer Juden in den besetzten Gebieten. Mit den Siedlungen wollen die Orthodoxen ihren biblischen Anspruch auf ganz Palästina zementieren. Israels Außenminister Mosche Dayan tritt im Oktober wegen der starren Haltung der Regierung Begin in der Palästinenserfrage zurück.