
Auszeichnung für TV-Produktionen Grimme-Preis für Recherchen zu sexualisierter Gewalt
Beim diesjährigen Grimme-Preis gehen viele Auszeichnungen an öffentlich-rechtliche Sender - so etwa für Recherchen zu sexualisierter Gewalt. Im Bereich Fiktion werden erstmals ausschließlich Serien ausgezeichnet.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Grimme-Preises gehen alle Auszeichnungen in der Kategorie Fiktion an Serienproduktionen. Die fünf Auszeichnungen erhalten die Produktionen "Angemessen Angry" (RTL), "Die Zweiflers" (hr), "Festmachen" (NDR), "Herrhausen - Der Herr des Geldes" (rbb/SWR/hr) und "Uncivilized" (ZDF), wie das Grimme-Institut mitteilte.
Damit setze sich ein Trend aus den vergangenen Preisjahren fort, hieß es. "Die ausgezeichneten Produktionen dieses Jahrgangs zeigen, was Fernsehen leisten kann: informieren, reflektieren und immer wieder aufklären", sagt die neue Leiterin des Grimme-Instituts, Cigdem Uzunoglu. "Die Preisträgerinnen und Preisträger greifen dabei auf beeindruckende Art und Weise die aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Flucht und Migration auf, das Erstarken des Rechtsextremismus und sexualisierte Gewalt."
Die meisten Auszeichnungen in den Stammkategorien erhielt das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Im Wettbewerb "Info & Kultur" geht ein Preis an eine WDR-Produktion: die Reportage "Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl". Damit erhält Isabel Schayani zum dritten Mal eine Grimme-Trophäe. Sie wird gemeinsam mit Mareike Wilms ausgezeichnet.
Der Preis für die "Besondere Journalistische Leistung" geht in diesem Jahr an Isabell Beer und Isabel Ströh für ihre intensiven digitalen Recherchen zu sexualisierter Gewalt für die Filme "Strg_F Epic - Pädokriminelle im Stream: So sicher fühlen sich Täter" und "Strg_F - Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram" (NDR/funk).
Vierter Preis für Maren Kroymann
Für ihre langjährige journalistische Arbeit erhalten Ulrike von der Groeben und Peter Kloeppel (RTL) in diesem Jahr die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbands. Die Studierendenjury zeichnete zudem den Dokumentarfilm "Sieben Winter in Teheran" (WDR) aus.
In der Kategorie Unterhaltung gehen Grimme-Preise an "Die Teddy Teclebrhan Show" (Prime Video), die ursprünglich in der Kategorie Fiktion nominierte Serie "Player of Ibiza" (NDR) und "Kroymann - Ist die noch gut?" (radiobremen/SWR/NDR/WDR). Maren Kroymann erhalte damit ihren mittlerweile vierten Grimme-Preis, hieß es.
Mit "Sisterqueens" (ZDF) werde in der Kategorie Kinder & Jugend erstmals ein langer Dokumentarfilm im Bereich des Kinderprogramms ausgezeichnet. Weitere Grimme-Preise gehen an das Nachrichtenformat "Atlas" (NDR/Funk) sowie an Zoe Magdalena für ihre Leistung als Headautorin und Schauspielerin der Serie "Hungry" (ZDF).
Der Preis der Publikumsjury Marler Gruppe geht an die RTL-Serie "Angemessen Angry", die damit in diesem Jahr gleich zwei Preise abräumt. Die Preise werden am vierten April im Theater der Stadt Marl verliehen. Die Verleihung wird zeitversetzt am selben Abend ab 22:25 Uhr auf 3sat ausgestrahlt.