Liveblog zum Coronavirus Rund 64.000 Fälle in Deutschland
In Deutschland liegt die Zahl der bestätigten Infektionen bei rund 64.000. Weltweit starben bereits fast 37.000 Menschen infolge der Covid-19-Erkrankung. Die Entwicklungen vom Montag im Liveblog zum Nachlesen.
- Laut Johns-Hopkins-Universität jetzt rund 64.000 Infektionen und 560 Todesfälle in Deutschland
- Weltweit fast 37.000 Tote
- Vorsichtiger Optimismus nach Zahlen aus Italien
- Brandenburg, Saarland und Bayern verlängern Maßnahmen
- Aufnahmestopp für Pflegeheime in Niedersachsen
Das war es für heute
Damit schließen wir das Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.
US-Autokonzerne: 50.000 Beatmungsgeräte in 100 Tagen
Der Autokonzern Ford hat angekündigt, zusammen mit General Electric in den kommenden 100 Tagen 50.000 Beatmungsgeräte zu fertigen. Danach werde man in der Lage sein, 30.000 weitere Geräte pro Monat zu bauen. Es solle fast rund um die Uhr in drei Schichten gearbeitet werden.
Kalifornien braucht 50.000 weitere Krankenbetten
Der US-Bundesstaat Kalifornien braucht mindestens 50.000 zusätzliche Krankenbetten, um die Versorgung von Patienten während der Corona-Krise zu bewältigten. Dies teilte der Gouverneur des US-Westküstenstaates, Gavin Newsom, mit. Mit einer neuen Gesundheitsinitiative wolle er in den kommenden Wochen zusätzlich 37.000 Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern und Pharmazeuten mobilisieren, etwa Personal aus dem Ruhestand holen oder Studenten einsetzen, sagte der Demokrat.
Innenminister von Bund und Ländern gegen Lockerung der Beschränkungen
Die Innenminister von Bund und Ländern fordern ein Festhalten an den Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Kampf gegen die Epidemie. "Wir sind erst am Anfang der Pandemie und dürfen nicht frühzeitig die notwendigen Maßnahmen zur Unterbrechung der Infektionsketten aufheben", erklärte Bundesinnenminister Horst Seehofer nach einer Telefonkonferenz mit seinen Länderkollegen. "Ich appelliere deshalb eindringlich an alle Bürgerinnen und Bürger, nicht nachzulassen und sich weiterhin an die Kontaktbeschränkungen zu halten. Das ist zwingend erforderlich, um Leben zu retten."
Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thüringens Innenminister Georg Maier, mahnte, die Kontaktbeschränkungen müssten erst Wirkung erzielen. "Es gibt noch keine verlässlichen Zahlen, ob und in welcher Weise die eingeleiteten Schritte wirken. Deshalb kommt eine Lockerung der Maßnahmen gegenwärtig nicht in Betracht."
Johns-Hopkins-Universität: Rund 64.000 bestätigte Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es nach Angaben von US-Experten inzwischen 63.992 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Wie aus der Übersicht der Universität Johns Hopkins hervorgeht, starben 560 Menschen in Deutschland infolge der Lungenerkrankung Covid-19. 9.211 Menschen sind inzwischen genesen.
Das Robert-Koch-Institut zählte am Morgen 57.298 Infektionen und 455 Todesfälle in Deutschland. Die Angaben der Johns Hopkins Universität und die Zahlen vom Robert Koch-Institut unterscheiden sich oft. Deswegen sind sie aber nicht falsch. Entscheidend ist, wann welche Zahlen gemeldet und wie sie ermittelt werden.
Sachverständigenrat: Ausstieg zuerst nach gesundheitspolitischen Kriterien
Die Politik müsse bei einem Ausstieg aus den Beschränkungen des Alltagslebens vor allem gesundheitspolitische Kriterien anlegen, meint Lars Feld, Vorsitzender des Sachverständigenrats. Die frage sei, ob mit einer kräftigen zweiten Infektionswelle zu rechnen sei, sagte er in den tagesthemen.
Die jetzige Phase müsse dafür genutzt werden, dafür zu sorgen, dass das Gesundheitswesen "für alles, was danach kommen kann, besser vorbereitet ist", sagte Feld. Unter anderem müsse möglichst flächendeckend getestet werden, bevor die Menschen ihre Arbeit wiederaufnehmen könnten. In einzelnen Branchen wie dem Gastgewerbe werde man vielleicht noch etwas warten müssen.
Die gesamtwirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise schätzt der Sachverständigenrat auf eine ähnliche Größenordnung wie bei der Finanzkrise im Jahr 2009.
Ausgangssperre in Italien soll bis Ostern andauern
Die vor drei Wochen angeordnete landesweite Ausgangssperre in Italien soll bis Ostern verlängert werden. Sie werde noch mindestens bis zum 12. April gelten, teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza mit. Damit wolle die Regierung der Empfehlung ihres wissenschaftlichen Beratergremiums folgen, alle Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie aufrechtzuerhalten.
Rückflüge für Touristen aus Südafrika in Sicht
Für mehr als 10.000 in Südafrika festsitzende ausländische Touristen zeichnet sich trotz einer Einstellung des kommerziellen Flugbetriebs eine Lösung ab. Dank intensiver Gespräche mit der Regierung des Kap-Staates könnten Rückflüge schon bald starten, sagte der deutsche Botschafter Martin Schäfer dem südafrikanischen TV-Sender SABC.
Eventuell zum Ende der Woche schon seien erste Rückflüge nach Europa mit der nationalen südafrikanischen Fluggesellschaft SAA möglich. "Wir haben einen Deal mit SAA, brauchen aber noch Genehmigungen", sagte er später dem Sender eNCA.
Bei diesen Charterflügen sollten außer deutschen auch so viele Urlauber wie möglich aus anderen europäischen Ländern mit ausgeflogen werden. Denkbar sei auch, auf den Flügen von Europa aus in Europa festsitzende Südafrikaner mitzunehmen. Auch könnten Testkits mitgeführt werden.
Krankenstation statt ESC
Dort, wo eigentlich Sänger um das beste europäische Lied wetteifern sollten, werden nun erst einmal Corona-Patienten versorgt. Das Rotterdamer Veranstaltungszentrum Ahoy richtet einige Hallen als Not-Klinik ein. In den Ahoy-Hallen können auch andere Patienten versorgt werden, für die wegen der Corona-Epidemie kein Platz mehr in den Krankenhäusern ist.
Der Eurovision Song Contest sollte im Mai im Ahoy stattfinden, war aber wegen der Corona-Epidemie abgesagt worden. Es ist noch nicht entschieden, ob der Wettbewerb im nächsten Jahr in der Hafenstadt ausgetragen wird.
Zunächst werde Platz für 88 Patienten geschaffen, teilte Ahoy auf seiner Website mit. Die Kapazität könne auf 680 Betten erweitert werden.
Weltweit mehr als 36.000 Tote
Laut den aktuellen Zahlen der Johns-Hopkins-Universität sind bisher 36.211 Menschen an den Folgen der Coronavirus-Infektion gestorben. Insgesamt gibt es demnach 755.591 bestätigte Infektionen, 158.527 Menschen sind bereits wieder genesen.
Cuomo bittet medizinisches Personal in den gesamten USA um Hilfe
Angesichts drastisch steigender Infiziertenzahlen hat New Yorks Gouverneur die Vereinigten Staaten zur Einheit aufgerufen. "Wenn es zu diesem Zeitpunkt eine Spaltung gibt, dann wird das Virus uns besiegen. Wenn es jemals einen Moment für Einheit gab, dann ist das dieser Moment", sagte Andrew Cuomo. "Vergesst die Politik! Wir sind in einer nationalen Krise, es gibt jetzt keine Politik!". Der 62-Jährige nahm damit indirekt Bezug auf die anhaltenden Grabenkämpfe zwischen Demokraten und Republikanern während der Pandemie.
Der Gouverneur appellierte an das medizinische Personal anderer US-Bundesstaaten. "Ich bitte Mitarbeiter des Gesundheitswesens im ganzen Land: Wenn die Situation in Ihrer eigenen Gemeinde gerade nicht dringend ist, kommen Sie bitte nach New York." Es werde dringend Unterstützung für Krankenschwestern und Ärzte gebraucht.
Derweil kletterte die Zahl der Corona-Toten in New York im Vergleich zum Vortag um 253 auf 1218. Die Zahl der bestätigten Infektionen liegt bei mehr als 66.000.
Keine gedruckten Zeitungen mehr im Iran
In dem von der Pandemie besonders hart betroffenen Iran sollen vorerst keine gedruckten Zeitungen und Zeitschriften mehr erscheinen. "Zur effektiven Umsetzung des vom Gesundheitsministerium verabschiedeten Plans zur Reduzierung sozialer Kontakte" sollten Zeitungen bis zum 8. April nur noch online erscheinen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur IRNA einen Sprecher des Corona-Krisenstabs im Innenministerium.
Derzeit erscheinen etwa 65 Zeitungen und Zeitschriften im Land, einschließlich der bei den Iranern sehr beliebten Sportzeitungen. Der Iran leidet schon seit Februar unter der Corona-Krise. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bisher mehr als 40.000 Infektionen und 2757 Covid-19-Tote registriert.
Erster Test bei Netanyahu negativ
Ein Test auf eine Infektion mit dem Coronavirus ist bei dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu negativ ausgefallen, wie er auf Twitter mitteilt. Das Virus war zuvor bei einem seiner Berater nachgewiesen worden. Ein Sprecher Netanyahus sagte, der Regierungschef werde weiter in häuslicher Quarantäne bleiben.
Finnland: Einschränkungen bis Mitte Mai
Finnland verlängert die Beschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung der Corona-Epidemie um einen Monat bis zum 13. Mai, wie die Regierung mitteilte.
Frankreich überschreitet Schwelle von 3000 Todesfällen
Nach Angaben der Gesundheitsbehörden sind in Frankreich inzwischen 3024 Menschen Covid-19 erlegen. Am Vortag hatte die Zahl der Toten noch bei 2606 gelegen. Frankreich ist damit das vierte Land weltweit mit mehr als 3000 Toten. Die Zahl der Infektionen stieg auf 44.550 von 40.174 am Vortag. 5107 Menschen befinden sich den Angaben zufolge auf Intensivstationen
Zu wenig Schutzmaterial in deutschen Arztpraxen
Masken und Schutzkleidung sind bei niedergelassenen Ärzten Mangelware. Vor allem Atemschutzmasken werden dringend gebraucht.
Erste Infektion in ostukrainischem Kriegsgebiet bekannt
Im Kriegsgebiet Luhansk im Osten der Ukraine haben die Behörden der Separatisten erstmals eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt. Der Patient sei in einem Krankenhaus isoliert worden, teilte der zuständige Arzt örtlichen Medien zufolge mit. Mehr als 200 Menschen befinden sich in dem Gebiet unter Beobachtung in medizinischen Einrichtungen.
Im benachbarten Donezker Rebellengebiet soll es dagegen bisher keine Infektionen geben. Die Donezker Aufständischen untersagten den Bewohnern jegliche Ausreisen. Die Ukraine sperrte den Zugang zur Region komplett. Einreisen sind aber aus Russland möglich. Internationale Hilfsorganisationen befürchten bei einer Ausbreitung des Coronavirus in dem Kriegsgebiet eine humanitäre Katastrophe.
WHO: Corona-Ansteckung jetzt eher zu Hause als unterwegs
Der Nothilfekoordinator der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Michael Ryan, hat vor der Ansteckungsgefahr in den eigenen vier Wänden gewarnt. Weil in vielen Ländern strikte Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus eingeführt worden sind, fänden in den meisten Teilen der Welt die meisten Ansteckungen jetzt im Wohnumfeld statt statt, sagte Ryan. "In gewissem Sinne ist die Übertragung von der Straße in die Familien geschoben worden."
Deshalb müssten alle Zuhause ihre Gesundheit strikt überwachen, so Ryan. Verdachtsfälle müssten schnell erkannt und von den anderen Familienmitgliedern getrennt werden. Bestätigte Fälle müssten isoliert werden und Familienmitglieder, die sich angesteckt haben könnten, unter Quarantäne bleiben. Nur, wenn dies gewährleistet sei, könne man über eine Lockerung der strikten Ausgangsbeschränkungen nachdenken. Jedes Land müsse für sich einen praktikablen Weg für solche Maßnahmen finden.
Auch dritter Corona-Test bei Kanzlerin Merkel negativ
Auch beim dritten Test von Kanzlerin Angela Merkel auf das Coronavirus ist keine Infektion festgestellt worden. Das teilte ein Regierungssprecher mit. "Die Bundeskanzlerin wird auch in den nächsten Tagen die Dienstgeschäfte aus ihrer häuslichen Quarantäne wahrnehmen", ergänzte er.
Merkel hatte sich am 22. März freiwillig in häusliche Isolation begeben. Grund für die Vorsichtsmaßnahme war, dass sie zwei Tage zuvor Kontakt zu einem mit dem Coronavirus infizierten Arzt hatte. Der Mediziner, der die Kanzlerin prophylaktisch gegen Pneumokokken geimpft hatte, war später positiv auf das Virus getestet worden.
Tschechien verlängert Ausgangsbeschränkungen
Die tschechische Regierung hat die seit zwei Wochen geltenden Ausgangsbeschränkungen für die Bevölkerung bis zum 11. April verlängert. Das meldete die Nachrichtenagentur CTK. Um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu verlangsamen, sind Versammlungen von mehr als zwei Personen im öffentlichen Raum untersagt. Die Menschen sollen zu Hause bleiben, dürfen aber weiter zur Arbeit oder zum Einkaufen gehen. Restaurants, Kneipen und die Geschäfte müssen mit den üblichen Ausnahmen wie Lebensmittelläden ebenfalls bis zum 11. April geschlossen bleiben.
Große Hoffnungen setzt die Regierung in ein Projekt, das sie "intelligente Quarantäne" getauft hat. Das Programm soll testweise in der Region Südmähren eingeführt werden. Anhand der Handy-Ortungsdaten und der Kreditkarten-Informationen von Coronavirus-Infizierten sollen Bewegungsprofile erstellt und Infektionsketten zurückverfolgt werden. Voraussetzung ist, dass die Betroffenen in die Nutzung ihrer Daten einwilligen.
US-Seuchenbehörde: Mehr als 140.000 Infektionen bekannt
In den USA waren bis Sonntagnachmittag nach Angaben der Zentren für Seuchenkontrolle (CDC) 140.904 Infektionen und 2405 Tote durch das Virus bekannt. Damit ergänzt die Behörde ihre vorläufigen Zahlen vom Wochenende weiter.
EU gibt Milliarden gegen Covid-19-Krise frei
Mehrere Milliarden Euro aus der EU-Kasse sollen ab Mittwoch an die Auswirkungen der Covid-19-Krise abfedern. Der Rat der 27 Mitgliedstaaten traf nach eigenen Angaben zwei Entscheidungen, die insgesamt 37 Milliarden Euro für diese Zwecke freimachen.
Acht Milliarden Euro stammen aus Mitteln der Struktur- und Investitionsfonds, die die Mitgliedstaaten im vergangenen Jahr nicht wie geplant ausgegeben haben. Sie dürfen das Geld behalten und für den Kampf gegen das Coronavirus einsetzen. 29 Milliarden werden den Ländern vorzeitig ausgezahlt, damit sie ihre Gesundheitssysteme stärken und kleine und mittlere Unternehmen, Kurzarbeitsregelungen und gemeindebasierte Dienste unterstützen können.
Außerdem hat der Rat den Angaben zufolge den EU-Solidaritätsfonds so geändert, dass er nun außer bei Naturkatastrophen auch im Falle eines öffentlichen Gesundheitsnotstands genutzt werden kann. Dies soll den Mitgliedstaaten und den Beitrittsländern dabei helfen, den direkten Bedarf der Bevölkerung während der Coronavirus-Pandemie zu decken. Das Europaparlament hatte beiden Änderungen bereits am Donnerstag zugestimmt.
Twitter löscht Bolsonaro-Tweets
Twitter hat zwei Veröffentlichungen des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro gelöscht, auf denen er Maßnahmen zum Eindämmen der Corona-Pandemie herunterspielte. Es handelte sich um zwei Videos von seiner Tour durch den Hauptstadtdistrikt Brasília, die er trotz der Pandemie unternahm - entgegen der Empfehlungen seines Gesundheitsministers Luiz Henrique Mandetta. Es bildeten sich Menschenansammlungen.
Twitter erklärte in einer Mitteilung, die Nutzerregeln seien geändert worden: Inhalte, die Gesundheitsinformationen der offiziellen Stellen widersprechen und die Menschen einem größeren Risiko der Übertragung aussetzen, seien nicht erlaubt. Mandetta hatte der Bevölkerung am Samstag empfohlen, im Kampf gegen das Coronavirus zu Hause zu bleiben.
Bolsonaro stimmte in den Videos Kritiken zur Isolation zu und warnte vor Folgen wie Arbeitslosigkeit. Außerdem erwähnte er in beiden Videos das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin als mögliches Heilmittel.
Der Präsident hat das Coronavirus wiederholt als "kleine Grippe" verharmlost, die restriktiven Maßnahmen einzelner Bundesstaaten und Städte kritisiert - und dazu aufgefordert, zur Normalität zurückzukehren. Die Regierung hatte in der vergangenen Woche eine Kampagne zur Weiterführung der wirtschaftlichen Aktivitäten lanciert, die ein Gericht aber am Wochenende stoppte.
Bundesärztekammer: Kontaktsperre für Genesene lockern
Die Bundesärztekammer ist dafür, für solche Personen die Kontaktsperre zu lockern, die eine Corona-Ansteckung schon überwunden haben. Dafür wäre es gut, möglichst viele Bundesbürger auf Antikörper zu testen. "Alle, die immun sind, weil sie die Infektion schon hinter sich haben, könnten dann wieder zur Arbeit gehen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen", sagte Ärztekammerpräsident Klaus Reinhardt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Der große Vorteil ist ja: Sie sind weder gefährdet noch gefährden sie andere", fügte er hinzu.
Kritik an diesen Forderungen kam von der Deutschen Stiftung Patientenschutz. Die Vorschläge seien realitätsfern, sagte Vorstand Eugen Brysch. "In der Krise müssen sich alle an die gleichen Regeln halten, sonst funktioniert es nicht." Wenn jetzt geheilte Menschen in das Normalleben entlassen würden, bedeute das Chaos für die Ordnungshüter.
Fast 11.000 gemeldete Fälle in der Türkei
Die offizielle Zahl der Coronavirus-Fälle in der Türkei ist auf mehr als 10.000 gestiegen. An einem Tag seien 1610 weitere Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit. Damit stieg die Gesamtzahl der Infizierten auf 10.827 - ein Plus von 18 Prozent.
In 24 Stunden seien zudem 37 Infizierte gestorben, damit stieg die Zahl der Todesopfer durch Covid-19 in der Türkei auf 168 (plus 28 Prozent). Die Türkei hatte am 11. März ihren ersten Coronavirus-Fall gemeldet.
Italien: Niedrigste Zunahme seit fast zwei Wochen
In Italien könnten die offiziellen Zahlen auf einen deutlichen Rückgang der bekannten Neuerkrankungen hindeuten. Das Katastrophenschutz-Ministerium meldet 101.739 Fälle, ein Anstieg von 4050 (plus rund 4,2 Prozent) - der niedrigste Wert seit dem 17. März. Am Sonntag waren noch 5217 neue Fälle gemeldet worden. Die Zahl der Toten stieg um 812 auf 11.591, das war eine Zunahme um rund 7,5 Prozent.
Ein Experte der Weltgesundheitsorganisation sagte kurz vor der Veröffentlichung der Zahlen, die Lage in Italien könnte sich bald stabilisieren. Die heute registrierten Fälle spiegelten die Lage von vor zwei Wochen wider, sagte Mike Ryan.
Dänemark erwägt Lockerungen nach Ostern
Dänemark könnte bereits Mitte April schrittweise von seinen strikten Maßnahmen gegen das Coronavirus abrücken. Wenn sich die positive Entwicklung fortsetze und die Dänen in den kommenden Wochen weiter so vernünftig gegen die Ausbreitung des Virus vorgingen wie bisher, werde die Regierung das Land nach Ostern Schritt für Schritt wieder öffnen, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Die Maßnahmen gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 wirkten, sagte die Regierungschefin. An den Grenzschließungen werde sich vorerst nichts ändern, ergänzte die Sozialdemokratin.
Bis Montagabend wurden in Dänemark mehr als 2500 Infektionen bestätigt. Es wird aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgegangen. Bislang sind 77 Covid-19-Patienten im Land gestorben.
WHO: "Zusätzliche Risiken durch Mundschutz"
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus keinen Nutzen im allgemeinen Mundschutztragen. Es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass damit etwas gewonnen wäre, sagte der WHO-Nothilfedirektor Michael Ryan.
Vielmehr gebe es zusätzliche Risiken, wenn Menschen die Masken falsch abnähmen und sich dabei womöglich infizierten. "Unser Rat: Wir raten davon ab, Mundschutz zu tragen, wenn man nicht selbst krank ist", sagte Ryan.
Französische Corona-Patienten nach Deutschland geflogen
Französische Militärhubschrauber haben sechs schwerkranke Corona-Patienten aus Straßburg nach Frankfurt und Bern ausgeflogen. Das Elsass ist der Brennpunkt der Epidemie in Frankreich, die Intensivstationen dort sind überfüllt. Am Wochenende hatte auch die Bundeswehr Patienten aus Straßburg nach Deutschland ausgeflogen, weitere Kranke wurden mit zivilen Hubschraubern in deutsche Krankenhäuser verlegt.
Bisher haben Hospitäler in Deutschland, der Schweiz und Luxemburg nach den Worten von Außenminister Jean-Yves Le Drian 80 Patienten aus Frankreich aufgenommen. In den kommenden Stunden solle diese Zahl auf über hundert steigen.
Im Elsass sind die Intensivstationen überfüllt, deutsche Krankenhäuser helfen aus.
Schutzmaskenpflicht in Bulgarien
In Bulgarien ist das Tragen einer Schutzmaske in der Öffentlichkeit jetzt verpflichtend. Die Art der Masken ist nicht festgelegt. In Bulgariens Apotheken gibt es kaum noch Schutzmasken, Kunden dürfen nur bis zu fünf Stück kaufen.
Im ärmsten EU-Land beschloss die Regierung zudem, die vom Lockdown betroffenen Unternehmen finanziell zu unterstützen. Der Staat will danach für 60 Prozent der Bezahlung der Mitarbeiter aufkommen, damit sie nicht entlassen werden. Davon können etwa der Einzelhandel, das Transportwesen, das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie die Bereiche Kultur und Tourismus Gebrauch machen.
In dem Land wurden amtlichen Angaben zufolge 359 Coronavirus-Fälle identifiziert, es gab demnach acht Tote. Es wird aber von einer viel größeren Dunkelziffer der Infizierten ausgegangen.
Drosten: Corona in Pflegeheimen "Beginn einer neuen Entwicklung"
Coronavirus-Fälle in deutschen Pflegeheimen markieren aus Sicht des Virologen Christian Drosten eine neue Phase in der Epidemie, die auch mit mehr gemeldeten Todesfällen einhergeht. "Wir sehen jetzt in diesen Tagen die Eintragungen zum Beispiel in Seniorenpflegeheime und haben hier dann den Beginn einer neuen Entwicklung", sagte Drosten im NDR-Podcast.
Bisher habe Deutschland auch ein bisschen Glück gehabt: Infiziert hätten sich zunächst vor allem jüngere, sportliche Leute wie Skifahrer, die das Virus aus dem Urlaub eingeschleppt und es in ihren ungefähr gleichaltrigen Netzwerken verbreitet hätten. Diese Menschen erlebten zum größten Teil milde Krankheitsverläufe. Wegen mehrerer Effekte gleichzeitig werde man jetzt zwangsläufig ein Ansteigen der berichteten Fallsterblichkeit sehen, sagte Drosten. Man sehe das jetzt schon an der Statistik: Sie liege nicht mehr bei 0,2 bis 0,4, sondern im Bereich 0,8 Prozent.
Spaniens Militär kämpft mit Desinfizierungsaktionen gegen Corona
In Spanien kämpft das Militär auch mit gewaltigen Desinfizierungsaktionen gegen das Coronavirus. Im Rahmen der "Operation Balmis" seien bislang landesweit mehr als 1300 Seniorenheime, 500 Krankenhäuser, 64 Flughäfen, 22 Häfen und fast 250 Metro-Stationen, Bahnhöfe und Bushaltestellen entseucht worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Tausende Soldaten sind im Einsatz.
Die Operation, mit der die Streitkräfte beim Kampf gegen Covid-19 im Einsatz sind, ist nach der Balmis-Impf-Expedition (1803 bis 1806) in die spanischen Gebiete in Amerika und nach Asien benannt. Die Expedition unter Leitung von Francisco Javier de Balmis hatte das Ziel, Millionen Menschen gegen Pocken zu impfen und gilt als eine der wichtigsten humanitären Aktionen der Medizingeschichte.
Brandenburg will Ausgangsbeschränkungen verlängern
Die Ausgehbeschränkungen in Brandenburg in der Corona-Krise sollen nach den Plänen von Ministerpräsident Dietmar Woidke um zwei Wochen ausgeweitet werden. "Die bisher gültigen Festlegungen unter anderem zum Aufenthalt im öffentlichen Raum werden vom 6. bis 19. April verlängert", teilte die Staatskanzlei in Potsdam mit. Das Kabinett werde darüber an diesem Dienstag beraten.
187 bestätigte Infektionen bei der Bundeswehr
Die Zahl der Corona-Infektionen in der Bundeswehr ist einem Bericht zufolge deutlich angestiegen. Der Sanitätsdienst gehe von 187 bestätigten Infizierungen und 767 begründeten Verdachtsfällen aus, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Gegenüber dem vergangenen Freitag habe es einen Anstieg von 36 Infektionen und 41 Verdachtsfällen gegeben. Den ersten bestätigten Fall eines infizierten Soldaten hatte es Ende Februar gegeben.
Pariser Autosalon findet nicht wie geplant statt
Die internationale Automesse in Paris wird wegen der Ausbreitung des Coronavirus nicht wie geplant im Oktober stattfinden. Aufgrund der Covid-19-Pandemie müsse der Pariser Autosalon Mondial de l'Automobile "in seiner jetzigen Form" abgesagt werden, teilten die Veranstalter mit. "Wir untersuchen alle alternativen Lösungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Hauptpartnern", hieß es in einer Mitteilung.
Krankenhausschiff erreicht New York
Die "USNS Comfort" ist in New York angekommen. Das 272 Meter lange Krankenhausschiff der US-Marine erreichte den Hafen der Millionenmetropole. Das schwimmende Krankenhaus mit 1000 Krankenbetten und zwölf Operationssälen soll die New Yorker Kliniken entlasten.
Zwar werden auf der "USNS Comfort" keine Coronavirus-Patienten behandelt. Dafür können andere Patienten auf das Schiff verlegt werden, um den Krankenhäusern mehr Kapazitäten für Coronavirus-Patienten zu verschaffen.
Die Krankenhäuser in New York sind zunehmend überlastet. Die "USNS Comfort" soll reguläre Patienten von den Kliniken aufnehmen.
Wohngebiete in 18 türkischen Provinzen abgeschottet
Die Türkei hat wegen der Coronavirus-Krise mehrere Wohngebiete in 18 Provinzen unter Quarantäne gestellt. Von Montagnachmittag an seien 39 Gebiete, darunter eine Kleinstadt und 28 Dörfer, abgeschottet, teilte das Innenministerium mit, ohne die Namen der betroffenen Provinzen zu nennen.
Wie gut wird das "Social Distancing" eingehalten?
Eine erste Datenanalyse von NDR und WDR zeigt: Viele Orte werden weniger aufgesucht, Supermärkte auch Samstag nicht "gestürmt". Mehr Menschen besuchen hingegen Parks.
Sachsen-Anhalt verschiebt Abiturprüfungen um eine Woche
Sachsen-Anhalt verschiebt die Abiturprüfungen wegen der Corona-Krise um mindestens eine Woche. Die ersten schriftlichen Prüfungen sollen am 4. Mai starten, wie das Bildungsministerium mitteilte. Das ist eine Woche später als geplant (27. April).
Den rund 5700 betroffenen Jugendlichen wird zudem freigestellt, ob sie sich statt im Mai erst im Juni prüfen lassen. Dann wird es für alle Abiturfächer einen zweiten Durchgang geben, hieß es. Zudem wird auch der letzte Schultag um eine Woche auf den 30. April verschoben. Zuvor hatte Sachsen-Anhalt bereits entschieden, die Prüfungen zum Realschulabschluss zu verschieben.
Norwegen öffnet Grenzen für Saisonarbeiter
Auf der Suche nach dringend benötigten Arbeitskräften lockert Norwegen seine verschärften Einreisebeschränkungen. Saisonarbeiter aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) sollen an den Grenzen nicht mehr abgewiesen werden, sofern sie in der Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau oder in der Lebensmittelindustrie arbeiten sollen, wie das norwegische Justizministerium mitteilte. Sie müssten aber zunächst 14 Tage nach der Ankunft in Quarantäne bleiben.
300 Deutsche aus Österreichs Quarantänegebieten zur Grenze eskortiert
In einer ungewöhnlichen Rückholaktion hat die deutsche Botschaft in Wien mehr als 300 Deutschen die Heimreise aus österreichischen Quarantänegebieten ermöglicht. Die Menschen, meist in der Tourismusbranche am Arlberg oder im Paznauntal tätig, harrten seit dem 13. März dort aus, weil die Gemeinden unter Quarantäne gestellt worden waren.
Da die Maßnahmen bis zum 13. April verlängert wurden, setzte sich die Botschaft bei der österreichischen Regierung für eine vorzeitige Ausreise ein. Nach einem Medizincheck wurden die Menschen zum Grenzübergang Scharnitz/Mittenwald geleitet, je zur Hälfte in Privatwagen und in bereitgestellten Bussen. Die österreichische Polizei eskortierte den Konvoi. In Deutschland müssen sich die Deutschen bei den zuständigen Gesundheitsämtern melden und in eine 14-tägige Heimquarantäne begeben.
Ryanair-Flotte bis Ostern größtenteils am Boden
Europas größte Billig-Airline Ryanair hält seine Flotte weiterhin zum größten Teil am Boden. Der extrem eingeschränkte Flugplan mit einigen Verbindungen von und nach Irland und Großbritannien werde um eine Woche bis einschließlich Gründonnerstag (9. April) verlängert, teilte das Unternehmen mit.
Gründe seien Flugverbote und weitere Einschränkungen in den europäischen Ländern in Folge der Corona-Pandemie. Mehr als 90 Prozent der Ryanair Flotte bleiben damit am Boden.
Auf ihrer Website macht Ryanair noch Werbung für Urlaubsflüge im September.
EU-Hilfen für Westbalkan und Osteuropa
Zur raschen Unterstützung der Gesundheitssysteme erhalten Nordmazedonien, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Kosovo und Serbien bis zu 38 Millionen Euro, teilte die EU-Kommission mit. Außerdem sollten die Länder Anteil am kürzlich angelegten Vorrat an Schutzausrüstung haben. Um die wirtschaftlichen Folgen der Krise abzumildern, werden aus den Vorbeitrittshilfen für die EU-Kandidaten 374 Millionen Euro umgewidmet.
Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Georgien, Moldawien und die Ukraine erhalten sollen laut EU-Kommission bis zu 140 Millionen Euro für die Gesundheitssysteme, für zivilgesellschaftliche Organisationen sowie für ein Kreditprogramm für kleine und mittelständische Unternehmen und Selbstständige bekommen. Um die sozialwirtschaftlichen Auswirkungen zu begrenzen sollen bis zu 700 Millionen bereits existierender Mittel umgewidmet werden.
Ausgangsbeschränkungen im Saarland bis mindestens 20. April
Die saarländische Landesregierung hat die Ausgangsbeschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus bis einschließlich 20. April verlängert. Das teilte Ministerpräsident Tobias Hans mit.
Das Saarland habe sehr früh reagiert, sagte Hans. "Wir können erste Erfolge ablesen, aber die Lage bleibt aufgrund der nach wie vor steigenden Infektionszahlen sehr ernst." Würden die Maßnahmen zu früh gelockert, riskiere man einen Rückfall. Die Regelungen im Saarland waren am 21. März in Kraft getreten und zunächst auf 14 Tage befristet.
Auch Sachsen will Ausgangsbeschränkungen verlängern
Nach Bayern wird vermutlich auch Sachsen die Dauer der Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie verlängern. Das Kabinett wolle die bislang geltende Allgemeinverfügung am Dienstag in eine Rechtsverordnung überführen, kündigte Innenminister Roland Wöller an. Dies biete mehr Rechtssicherheit. Als voraussichtliche Gültigkeitsdauer der Verordnung nannte Wöller den 20. April. Die am 22. März erlassenen Beschränkungen sollten zunächst nur bis 5. April gelten.
Angst vor Machtmissbrauch durch Orban
Kritiker in Ungarn und im Ausland werfen Ministerpräsident Viktor Orban vor, die Pandemie als Vorwand zu nutzen, um die Machtstellung seiner nationalkonservativen Regierung noch weiter auszubauen. Dem Gesetz zufolge kann die Regierung den am 11. März wegen der Pandemie verhängten Notstand ohne die Zustimmung des Parlaments unbegrenzt verlängern. Laut Regierungssprecher Zoltan Kovacs ist das Gesetz nur durch das Widerspruchsrecht des Parlaments und die Pandemie selbst begrenzt.
Sie erhält das Recht, "die Anwendung bestimmter Gesetze per Dekret auszusetzen", feste Vorgaben nicht einzuhalten und "andere außergewöhnliche Maßnahmen einzuführen, um die Stabilität des Lebens, der Gesundheit, der persönlichen und materiellen Sicherheit der Bürger wie der Wirtschaft zu garantieren". Zahlreiche unabhängige Organisationen verweisen darauf, dass es in Ungarn seit 2010 vielfache Angriffe auf den Rechtsstaat in den Bereichen Justiz, Zivilgesellschaft und Meinungsfreiheit gegeben habe. Für Beunruhigung sorgt auch eine Klausel in dem Entwurf, welche die Möglichkeit einer "erzwungenen parlamentarischen Pause" vorsieht.
Umstrittenes Notstandsgesetz in Ungarn verabschiedet
Das Parlament in Ungarn hat wegen der Corona-Krise das umstrittene Notstandsgesetz verabschiedet, das Regierungschef Viktor Orban mit weitreichenden Vollmachten ausstattet. Das Gesetz wurde mit der deutlichen Mehrheit der Abgeordneten von Orbans Fidesz-Partei angenommen, die im Parlament über eine Zwei-Drittel-Mehrheit verfügen. Orban kann nun im Rahmen des Notstands von unbegrenzter Dauer per Dekret regieren.
Leichtathletik-WM um ein Jahr verschoben
Nachdem der neue Olympia-Termin steht, wird die für den August 2021 in der US-Stadt Eugene geplante Leichtathletik-WM ins Jahr 2022 verschoben.
Empire State Building pocht rot
Rot angestrahlt wie ein pulsierendes Herz hat das Empire State Building den New Yorkern in der Corona-Krise Mut gemacht. "Das Herz New Yorks schlägt stark", heiß es auf dem Twitterkonto des Wolkenkratzers.
Die Metropole ist von der Corona-Krise besonders heftig getroffen und verzeichnet jeden Tag Hunderte Todesopfer.
Niederlande zählen fast 900 neue Infektionen
In den Niederlanden ist die Zahl der registrierten Infektionen im Vergleich zum Vortag um 884 auf 11.750. 93 Menschen starben an Covid-19. Damit erhöhte sich nach Behördenangaben die Zahl der Toten auf 864.
Niedersachsen verhängt Aufnahmestopp für Pflegeheime
Das Land Niedersachsen hat nach mehreren Corona-Toten in einem Wolfsburger Pflegeheim einen Aufnahmestopp für alle entsprechenden Einrichtungen verhängt. Das sagte Landessozialministerin Carola Reimann (SPD). Ausnahmen gebe es nur für Pflegeheime, die eine 14-tägige Quarantäne für neue Bewohner garantieren könnten, sowie spezielle Kurzzeitpflegeeinrichtungen.
Reimann appellierte an Angehörige, auf Besuche älterer Angehöriger zu verzichten. "Bitte besuchen Sie Ihre Lieben nicht. Damit schützen Sie nicht nur Ihre eigene Mutter oder Ihren eigenen Vater, sondern alle." Es gebe viele Hinweise, dass die Besuchsverbote für Alters- und Pflegeheime nicht beachtet worden seien.
Bund: Inzwischen 20 Millionen Schutzmasken ausgeliefert
Für den Kampf gegen das Coronavirus sind über den Bund inzwischen 20 Millionen dringend benötigte Atemschutzmasken beschafft worden. Sie wurden an Länder und Kassenärztliche Vereinigungen für die Verteilung an Kliniken, Praxen und Pflegeheime ausgeliefert, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte. Die Beschaffung von Schutzausrüstung laufe weiter. Auch Unternehmen anderer Branchen hätten mittlerweile umgestellt und produzierten Masken, darunter etwa in der Textilindustrie.
EU-Kommission fordert offene Grenzen für Saisonarbeiter
Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten dazu aufgefordert, die Freizügigkeit von Saisonarbeitskräften während der Corona-Krise nicht einzuschränken. Die Einführung von Grenzkontrollen zur Eindämmung der Pandemie sei "verständlich", erklärte die Behörde. "Doch müssen systemrelevante Arbeitskräfte ihr Ziel trotzdem unbedingt ohne Zeitverlust erreichen können." Erntehelfer müssten in der Krise als systemrelevant eingestuft werden.
Die EU-Kommission veröffentlichte Leitlinien, um den Warenverkehr, die Gesundheitssysteme und die Versorgung mit Lebensmitteln im europäischen Binnenmarkt zu gewährleisten. Über den Bedarf an Saisonarbeitskräften, insbesondere in der Landwirtschaft, sollen die Mitgliedstaaten sich laut Kommission untereinander austauschen und Verfahren entwickeln, um auf den Arbeitskräftemangel zu reagieren. Die Behörde forderte außerdem, dass auch nicht als systemrelevant eingestufte Arbeitskräfte generell für ihre Arbeit die EU-Innengrenzen überschreiten dürfen sollten.
Zwei weitere Covid-19-Tote in Wolfsburger Pflegeheim
In einem Wolfsburger Alters- und Pflegeheim für Demenzkranke sind zwei weitere Menschen gestorben, nachdem sie sich mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Damit steigt die Zahl der Opfer in dem Heim auf 17, wie die Stadt Wolfsburg mitteilte. Bei den meisten von ihnen seien vor dem Tod keine Covid-19-Symptome aufgetreten. Um weitere Infektionen zu verhindern, seien positiv und negativ getestete Heimbewohner räumlich strikt voneinander getrennt worden.
EU-Kommission arbeitet an neuem Haushaltsplan
Mit einem neuen Haushaltsplan für die kommenden sieben Jahre will die EU-Kommission auf die Folgen der Corona-Krise antworten. Wann der neue Vorschlag vorliegen soll und welchen Umfang die überarbeitete Fassung des Mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) haben könnte, ließ Chefsprecher Eric Mamer offen. Er betonte jedoch, die Ziele der Kommission - mehr Geld für die Digitalisierung und für den Kampf gegen den Klimawandel - widersprächen nicht einer Aufbauhilfe für die Wirtschaft nach der Coronavirus-Krise.
Neuer Olympia-Termin festgelegt
Die auf 2021 verlegten Olympischen Spiele in Tokio sollen am 23. Juli eröffnet werden und am 8. August enden. Diesen neuen Termin fast genau ein Jahr nach der eigentlich geplanten Eröffnungsfeier gab das Internationale Olympische Komitee bekannt.
Die Sommerspiele waren ursprünglich für 24. Juli bis 9. August angesetzt.
Netanyahu in Quarantäne
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu begibt sich in Quarantäne, nachdem eine Mitarbeiterin positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Der 70-Jährige werde solange in Isolation bleiben, bis sein eigenes Testergebnis vorliege, teilte Netanyahus Büro mit. Das sei eine Vorsichtsmaßnahme.
Südkorea will Gutscheine verteilen
In Südkorea sollen die meisten Familien zur Krisenbewältigung eine Hilfszahlung in bar über umgerechnet bis zu 740 Euro erhalten. Das kündigte Präsident Moon Jae In an. Ausgenommen ist das einkommensstärkste Drittel der Haushalte. Außerdem soll es zusätzliche Hilfen für kleine und mittelgroße Unternehmen geben. So sollen diese bei Versicherungs- und Stromkosten entlastet werden.
Abschiebungen nach Afghanistan ausgesetzt
Deutschland hat wegen der Corona-Pandemie Abschiebungen nach Afghanistan bis auf Weiteres ausgesetzt. Das bestätigte das Bundesinnenministerium dem NDR. Die Regierung in Kabul habe Deutschland gebeten, die Abschiebungen vorerst zu stoppen. Grund dafür ist die sich verschärfende Corona-Krise.
Prinz Charles beendet Quarantäne
Der britische Thronfolger Prinz Charles hat nach Rücksprache mit einem Arzt die Selbstisolation verlassen. Er erfreue sich guter Gesundheit, so ein Sprecher. Der 71-Jährige war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er habe leichte Symptome der Lungenkrankheit Covid-19 gezeigt und sich in Selbstisolierung auf dem königlichen Anwesen Schloss Balmoral in Schottland begeben.
Trump-Berater warnt vor rascher Aufhebung von Ausgangssperren
Der Berater von US-Präsident Donald Trump im Kampf gegen das Coronavirus, Anthony Fauci, warnt vor einer voreiligen Lockerung der Ausgangssperren. Wenn die Maßnahmen zu früh aufgehoben würden, würde das einen Rückfall provozieren, sagt er dem Sender CNN. Experten in Trumps Regierung gehen davon aus, dass das Coronavirus die USA noch stark treffen wird. Fauci rechnet mit Millionen von Corona-Infizierten. Ausgehend von der aktuellen Lage bestehe die Möglichkeit, dass 100.000 bis 200.000 Menschen in Folge der Pandemie sterben, so Fauci.
Bundesregierung: Noch keine Lockerung in Sicht
Solange sich die Ausbreitung des Coronavirus nicht deutlich verlangsamt, will die Bundesregierung keinen Zeitplan für eine schrittweise Rückkehr zur Normalität vorlegen. Eine Woche nach der Einführung strikter Kontaktbeschränkungen sei klar, dass alle Maßnahmen unvermindert gebraucht werden, betonte Regierungssprecher Steffen Seibert. Bundeskanzlerin Angela Merkel wäre die Erste, die gerne eine Lockerung dieser strikten Maßnahmen verkünden würde, fügte er hinzu. Sie sei aber überzeugt, dass es falsch wäre, jetzt Hoffnungen zu wecken, die dann nicht erfüllt werden könnten. Dennoch sei klar, "es wird eine Zeit danach geben", so Seibert. Merkel und die Ministerpräsidenten haben sich für diesen Mittwoch zu einer Telefonkonferenz verabredet. Thema werde unter anderem eine gemeinsame Bestandsaufnahme sein.
UN befürchten massiven Verlust von Arbeitsplätzen in Afrika
Die UN befürchten verheerende wirtschaftliche und soziale Folgen der Corona-Pandemie. Allein in Afrika könnte die Hälfte aller Arbeitsplätze aufgrund der Corona-Krise verloren gehen, warnte Achim Steiner, Chef des Entwicklungsprogramms UNDP. Die Einnahmeverluste aller armen Staaten drohten sich auf über 220 Milliarden US-Dollar zu belaufen. Steiner forderte die Weltgemeinschaft zu Hilfe für die Entwicklungsländer auf. Anderenfalls drohten Fortschritte im Kampf gegen die Armut der vergangenen zwei Jahrzehnte zunichtegemacht zu werden.
Bund rechnet mit 28 Milliarden Euro Ausfall im Kulturbereich
Die Bundesregierung rechnet durch die Corona-Krise mit Umsatzeinbußen der Kultur- und Kreativwirtschaft in Höhe von bis zu 28 Milliarden Euro. Der anhaltende Stillstand lasse dieses gravierende Szenario wahrscheinlicher werden, heißt es in einer Berechnung des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes. Die als mildes Szenario bezeichneten Folgen lägen bei Einbußen von 9,5 Milliarden Euro, ein mittleres Szenario geht von 14,7 Milliarden Euro aus.
Wegen der Pandemie entstehen der Kulturbranche Verluste in Milliardenhöhe.
Weltärztepräsident hält Schulöffnungen im Mai für möglich
Der Präsident des Weltärzteverbands, Frank Ulrich Montgomery, hält eine Aufhebung der flächendeckenden Schließung von Schulen und Universitäten frühestens im Mai für möglich. "Wenn sich die Zahlen weiter so entwickeln wie jetzt, sollten wir im Mai damit rechnen können, dass Schulen wieder aufmachen in Regionen, die nicht extrem belastet sind", sagte Montomgery der "Bild". Man müsse aber auch bereit sein, regional Schulen wieder zu schließen, wenn sich die Lage ändere.
Bayern verlängert Maßnahmen bis 19. April
Bayern hat seine Ausgangsbeschränkungen bis zum 19. April verlängert. Es solle keine Verschärfung der bestehenden Maßnahmen geben, aber die genannte entsprechende Verlängerung, sagte Ministerpräsident Markus Söder. Die von der Politik verhängten Maßnahmen zeigten erste Wirkung, sagte der CSU-Politiker. "Die Kurve der Infektionen flacht etwas ab." Dennoch sei die von einigen Politikern angestoßene Debatte über einen Ausstieg aus den Schutzmaßnahmen verfrüht und komme zur Unzeit. "Es gibt keinen Anlass, falsche Hoffnungen zu wecken", sagte Söder.
Ein Loriot-Sketch in hebräischer Übersetzung macht in Israel in sozialen Medien die Runde. Grund: Er passt perfekt zu Schwierigkeiten der Corona-Heimquarantäne. In dem Sketch "Feierabend" geht es um einen Mann, der zuhause nur in Ruhe in seinem Sessel sitzen will und sich offensichtlich nach Stille sehnt. Doch seine Ehefrau redet immer wieder auf ihn ein, zum Schluss platzt dem Mann der Kragen. Der in Israel beliebte Schauspieler Dror Keren teilte den hebräischen Sketch bei Facebook und schrieb: "Wann hätten wir dafür Zeit an normalen Tagen?" Keren hat gemeinsam mit der Schauspielerin Miki Kam über Telefon die Synchronstimmen aufgenommen.
Erneut mehr als 800 Tote in Spanien
In Spanien sind binnen 24 Stunden 812 neue Todesopfer gezählt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium mit. Damit waren bereits am dritten Tag in Folge mehr als 800 Tote zu beklagen. Die Zahl erfasster Nachweise liegt bei mehr als 85.000 - gut 6000 mehr als am Vortag. Damit verzeichnet Spanien jetzt mehr Infektionen als China, wo das Virus erstmals beim Menschen festgestellt worden ist. Noch mehr Infizierte gibt es nur in den USA und Italien.
175.000 Deutsche aus dem Ausland zurückgeholt
Von den etwa 200.000 wegen der Corona-Krise im Ausland gestrandeten Deutschen sind 175.000 wieder zu Hause. "Diejenigen, die noch im Ausland sind, bitten wir weiter um Geduld", schrieb Bundesaußenminister Heiko Maas auf Twitter. Er hatte vor zwei Wochen eine Rückholaktion gestartet, um zusammen mit Reiseveranstaltern und der Lufthansa deutsche Reisende aus den Ländern zurückzuholen, aus denen es keine regulären Flüge mehr gibt. Probleme bereitet derzeit vor allem Neuseeland, wo noch mehr als 10.000 Deutsche festsitzen. Nach einem ersten Rückholflug am Samstag untersagte die neuseeländische Regierung weitere geplante Flüge bis einschließlich Dienstag.
Österreich erlässt Schutzmasken-Pflicht bei Einkäufen
Österreich verschärft die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Ab Mittwoch werden alle Supermarktketten am Eingang Schutzmasken verteilen, die dann verpflichtend getragen werden müssen, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz. Mittelfristig soll dieser Mund- und Nasenschutz überall dort getragen werden, wo man an Menschen vorbeigeht.
Spanien: Verschärfte Ausgangssperre erst ab Dienstag
Die Verschärfung der Ausgangssperre in Spanien tritt erst am Dienstag voll in Kraft. Am Montag dürften die betroffenen Personen und Unternehmen "die letzten unbedingt erforderlichen Arbeiten" zur Einstellung der Aktivitäten erledigen, heißt in dem veröffentlichten Dekret. Gemäß der Anordnung müssen alle Arbeitnehmer, die in nicht wesentlichen Sektoren tätig sind, bis zum 9. April zu Hause bleiben. Betroffen sind vor allem der Bausektor und weite Teile der Industrie. Die betroffenen Arbeitnehmer sollen ihr Gehalt weiterhin beziehen und die nicht geleisteten Stunden zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Ursprünglich sollte der "Winterschlaf", wie die Finanzministerin María Jesús Montero sich ausdrückte, am Montag beginnen.
Wirtschaftsweise rechnen mit schwerer Rezession
Die Wirtschaftsweisen halten eine schwere Rezession in Deutschland durch die Folgen der Coronavirus-Krise für unvermeidbar. Die deutsche Wirtschaft werde 2020 deutlich schrumpfen, heißt es in einem Sondergutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Im schlimmsten Fall werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,4 Prozent im Gesamtjahr einbrechen. Bei einer kürzeren Dauer der Einschränkungen und einer schnellen Erholung der Wirtschaft könnte das BIP auch nur um 2,8 Prozent zurückgehen.
Arbeitsfreie Woche in Russland
Russland will mit einer arbeitsfreien Woche die Ausbreitung der Corona-Pandemie eindämmen. Das ist eine von mehreren Maßnahmen, die nun in Kraft treten. Die Löhne sollen aber weiter gezahlt werden. Supermärkte, Apotheken und Krankenhäuser bleiben geöffnet. Präsident Wladimir Putin rief die Bevölkerung dazu auf, "Disziplin und Verantwortung" zu zeigen und zu Hause zu bleiben. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin verhängte zudem eine allgemeine Ausgangssperre.
Ölpreis auf tiefstem Stand seit 2002
Wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sind die Ölpreise zum Wochenstart deutlich gefallen. Der Preis für ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent sackte auf den tiefsten Stand seit November 2002 ab - die Ölpreise standen damals infolge der Terroranschläge am 11. September 2001 unter Druck. Der Brent-Preis fiel am Montagmorgen um bis zu knapp acht Prozent auf 23,03 Dollar und konnte sich zuletzt auf 23,50 Dollar erholen. Damit gab der Kurs für Brent-Öl seit dem 24. Februar, als die rasante Ausbreitung des neuartigen Coronavirus die Finanzmärkte voll erfasste, um knapp 60 Prozent nach. Neben der Corona-Krise belastet auch ein Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland den Ölpreis.
Großbritannien hofft auf Verlangsamung der Epidemie
In Großbritannien gibt es einem führenden Epidemiologen zufolge Hoffnung auf eine Verlangsamung der Coronavirus-Epidemie. "Wir nehmen an, dass sich die Epidemie in Großbritannien im Moment gerade verlangsamt", sagte Neil Ferguson vom Imperial College London, der die Regierung berät, im BBC-Hörfunk. Es gebe erste Anzeichen dafür. Zudem könnten neu entwickelte Antikörpertests bereits in wenigen Tagen einsatzbereit sein.
Ärztegewerkschaft: "Wir haben zurzeit noch Intensivkapazitäten"
Nach Einschätzung der Ärztegewerkschaft Marburger Bund ist Deutschland noch deutlich entfernt von Zuständen wie in Italien oder Spanien. "Wir haben zurzeit noch Intensivkapazitäten und auch reichlich Kapazitäten auf den Normalstationen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem SWR. Wenn die Zahlen jedoch unvermindert weiter ansteigen sollten, dann seien auch die Kapazitäten in Deutschland irgendwann ausgeschöpft. Probleme gebe es vor allem bei mangelnder Schutzkleidung. Die einzige Lösung sei, die Schutzkleidung in Deutschland zu produzieren.
Kurzarbeit bei jeder vierten Firma erwartet
Einer Prognose des Ifo-Instituts zufolge wird die Kurzarbeit in der deutschen Industrie wird bald drastisch steigen. 25,6 Prozent aller Firmen erwarten in den kommenden drei Monaten Kurzarbeit, wie die Wirtschaftsforscher unter Berufung auf eine Unternehmensumfrage mitteilten. Das ist der höchste Stand seit 2010. Vor drei Monaten lag der Anteil noch bei 15,3 Prozent. Überdurchschnittlich betroffen sind demnach die Schlüsselbranchen Automobile (41 Prozent), Maschinenbau (33 Prozent) und Elektro (32 Prozent).
Easyjet stellt Flugbetrieb ein
Der britische Billigflieger Easyjet hat wegen der Reisebeschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus den Flugbetrieb eingestellt. Wann der Betrieb wieder aufgenommen werde, sei derzeit unklar, teilte Easyjet mit. Um die Auswirkungen auf die Bilanz möglichst gering zu halten, würden Kosten reduziert. Mit der Gewerkschaft sei eine Urlaubsregelung für das Kabinenpersonal getroffen worden, die ab 1. April für zwei Monate gilt. In der Zeit erhält die Besatzung 80 Prozent ihres Durchschnittslohns.
Toyota stoppt Produktion in Europa
Der japanische Autohersteller Toyota wird die Produktion in seinen europäischen Werken wegen der Coronavirus-Pandemie bis mindestens 20. April stoppen. Das teilte das Unternehmen mit. Toyota-Fabriken stehen in Frankreich, Großbritannien, Tschechien, Polen, Portugal und der Türkei. In Russland war die Produktion in Russland schon am Freitag gestoppt worden. Dagegen hätten die Toyotawerke in China indes die Arbeit wieder aufgenommen, so Unternehmenssprecherin Kayo Doi. Wegen der Corona-Krise stoppte Toyota auch die Produktion in Nordamerika. In Südamerika, Japan und Teilen Asiens wird derzeit eingeschränkt produziert.
Lindner fordert Nachbesserungen bei staatlichen Hilfen
FDP-Chef Christian Lindner hat Nachbesserungen bei den staatlichen Hilfen für Unternehmen zur Bewältigung der Corona-Krise gefordert. Er befürchte, dass die jetzt gewährten Hilfen nicht zielgerichtet genug seien, nicht schnell genug gewährt würden und noch zu bürokratisch seien, sagte Lindner im ARD-Morgenmagazin. Bundesfinanzminister Olaf Scholz solle ermöglichen, dass Unternehmen aller Größen bei einem Umsatzeinbruch einen Antrag stellen können, dass gezahlte Steuern zurückerstattet werden. Später könne man dann genau abrechnen.
DIHK warnt vor Insolvenzen im Mittelstand
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, sieht infolge der Corona-Krise mehr als jeden zehnten Mittelständler von einer Insolvenz bedroht. Der Nachrichtenagentur Reuters sagte Schweitzer, die Zahl befürchteter Pleiten und die Zunahme von Insolvenzsorgen seien besorgniserregend. Das beträfe insbesondere mittelständische Unternehmen, so Schweitzer mit Verweis auf eine noch unveröffentlichte Sonderauswertung einer DIHK-Umfrage unter 15.000 Unternehmen. Im Reise- und Gastgewerbe seien sogar 40 Prozent der überwiegend mittelständisch geprägten Betriebe von einer Insolvenz bedroht.
Zahl der Infizierten in Deutschland steigt auf 57.298
Das Coronavirus breitet sich weiter in Deutschland aus. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts stieg die Zahl der Infektionen um 4751 auf 57.298. Die Zahl der Todesfälle infolge der Covid-19-Erkrankung nahm demnach um 66 auf 455 zu.
Städtetag: Verständnis für Beschränkungen bis 20. April
Der Deutsche Städtetag hat mit Verständnis auf die Einschätzung des Kanzleramtes reagiert, die Beschränkungen in der Corona-Krise bis zum 20. April nicht zu lockern. Er könne die Aussage von Kanzleramtschef Helge Braun gut verstehen, sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung der Deutschen Presse-Agentur. Es brauche genügend Zeit, um das Gesundheitssystem besser vorzubereiten. Jung wies aber auch daraufhin, dass Deutschland den Ausnahmezustand nicht monatelang durchhalten werde. Es brauche "Strategien der Lockerung, eventuell auch erneuter Zügelung und möglicherweise noch gezieltere Maßnahmen, bis wir nach einigen Monaten wieder zur Normalität zurückkehren können", so Jung weiter. Die Bundesregierung will nach Ostern entscheiden, wie es nach dem dann folgenden Wochenende weitergeht. In den meisten Bundesländern müssten die Schüler am 20. April wieder zur Schule gehen.
Südkorea meldet weniger Neuinfektionen
Die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Südkorea ist erneut auf unter 100 gesunken. Am Sonntag seien 78 Menschen positiv auf den Sars-CoV-2-Erreger getestet worden, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Die Gesamtzahl erreichte damit 9661. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus wurde mit 158 angegeben.
Integrationsbeauftragte für Lockerung des Arbeitsverbots für Asylbewerber
Die Integrationsbeauftragte Annette Widmann-Mauz (CDU) fordert eine Lockerung des Arbeitsverbots für Asylbewerber und Geduldete. So sollen Corona-bedingte Personalengpässe in einigen Branchen abgefedert werden. "Jetzt wird jede helfende Hand gebraucht. Deshalb ist es richtig, wenn wir jetzt Asylbewerbern und Geduldeten befristet ermöglichen, als Erntehelfer oder in der Lieferkette zu arbeiten", sagte Widmann-Mauz dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Die Beauftragte der Bundesregierung fügte hinzu, Arbeitsverbote passten nicht in die aktuelle Situation. Ohnehin sei es derzeit schwer, Rückführungen durchzuführen.
Argentinien verlängert Ausgangsbeschränkungen um zwei Wochen
Angesichts der sich weiter ausbreitenden Corona-Pandemie hat die argentinische Regierung die weitreichenden Ausgangsbeschränkungen verlängert. Die Maßnahmen sollen mindestens bis Ostern beigehalten werden, teilte Präsident Alberto Fernández nach einer Kabinettssitzung mit. "Dies ist ein Krieg gegen eine unsichtbare Armee", sagte der Staatschef. "Ich bin davon überzeugt, dass wir gute Ergebnisse erzielen, wenn wir uns weiter an die Quarantäne halten." Bislang haben sich in dem südamerikanischen Land 820 Menschen nachweislich mit den neuartigen Coronavirus infiziert. 20 Patienten sind gestorben.
Guaido fordert Notstandsregierung in Venezuela
Der venezolanische Oppositionsführer Juan Guaido hat die Bildung einer Notstandsregierung zur Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Krise gefordert. Diese soll aus der Opposition und einigen Mitgliedern der regierenden Sozialistischen Partei gebildet werden, um ausländische Hilfe zu erhalten, die zur Bekämpfung des Ausbruchs des Coronavirus benötigt wird, sagte Guaido in einem Interview. Präsident Nicolas Maduro ist nach seiner umstrittenen Wiederwahl 2018 unter den westlichen Nationen weitgehend diskreditiert worden, so dass nur wenige ausländische Geldgeber bereit sind, Mittel zur Verbesserung des maroden Gesundheitssystems bereitzustellen. Guaido, der von mehr als 50 Nationen als rechtmäßiger Präsident des Landes anerkannt wurde, sagte, eine Koalitionsregierung wäre in der Lage, multilaterale Organisationen davon zu überzeugen, 1,2 Milliarden Dollar an Finanzmitteln zur Bekämpfung des Ausbruchs bereitzustellen. "Wir haben eine bestehende humanitäre Notlage in Venezuela, die die Pandemie verschlimmern wird."
Mehr als 1000 Tote in New York
Im US-Staat New York sind mittlerweile mehr als 1000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Allein in der Metropole New York City wurden bis Sonntagabend 776 Todesfälle durch die Lungenkrankheit Covid-19 bestätigt. In anderen Teilen von New York starben mindestens 250 Menschen. Am 1. März war in New York der erste Corona-Fall registriert worden, am 10. März gab es den ersten bekannten Todesfall, nur 19 Tage später war am Sonntag die Marke von 1000 Toten erreicht. Landesweit sind in den USA mehr als 2400 Tote bestätigt.
31 Neuinfektionen in China
China berichtet 31 neue Coronavirus-Fälle. Darunter befindet sich laut Angaben der Nationalen Gesundheitskommission nur eine lokal übertragene Infektion. Tags zuvor lag die Zahl der Neuerkrankungen bei 45. Die Kommission meldet vier neue Todesfälle, wodurch die Gesamtzahl der Todesopfer durch den Ausbruch des Coronavirus auf dem Festland auf 3.304 steigt. Die Gesamtzahl der Infektionen beziffert sich nach Behördenangaben auf 81.470.
Japan schottet sich weiter ab
Japan weitet sein Einreiseverbot auf Bürger aus den USA, China, Südkorea und dem größten Teil Europas aus, berichtet die Zeitung "Asahi". Die Regierung überlege, auch die Einreise aus einigen Ländern Südostasiens und Afrikas verbieten, schreibt die Zeitung unter Berufung auf mehrere Regierungsquellen.
Intensivmediziner: Corona-Patienten bundesweit zentral verteilen
Intensivmediziner fordern eine zentrale Verteilung von Corona-Patienten auf die Kliniken in Deutschland. Sollte in "zwei bis vier Wochen" der Höhepunkt der Infektionszahlen erreicht sein, würden die Kliniken in einigen Regionen über ihre Belastungsgrenze kommen, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Die Bundesregierung muss so schnell wie möglich eine zentrale Stelle einrichten, die in einem solchen Fall die Patienten bundesweit auf weniger ausgelastete Kliniken verteilt." Dabei sollten das Robert-Koch-Institut, das Gesundheitsministerium, das Innenministerium und die Bundeswehr beteiligt werden, regte er an.
EU-Kommission: Bei Schutzmaßnahmen vor Corona nicht nachlassen
Angesichts der sich weiter weltweit verbreitenden Corona-Pandemie hat die EU-Kommission an die Bürger in ganz Europa appelliert, bei den Schutzmaßnahmen vor einer Corona-Infektion nicht nachzulassen. Der effizienteste Schutz sei, Kontakte mit anderen zu vermeiden und zu Hause zu bleiben, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Ich möchte wirklich alle Bürger in ganz Europa dringend auffordern, solche Anweisungen äußerst ernst zu nehmen", sagte Kyriakides. "Zuhause bleiben heißt Leben retten". Zugleich lobte die EU-Kommissarin das Verhalten der Bürger in Europa hätten angesichts der Corona-Krise. Wann die Krise überstanden sein werde, lasse sich aber noch nicht genau sagen. Es gebe noch immer nicht genügend wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie leicht sich das Virus unter Menschen verbreite. Die Zusammenarbeit EU-Mitgliedstaaten müsse noch besser werden. "Alle europäischen Länder sind betroffen und alle brauchen gegenseitige Unterstützung", betonte Kyriakides.