Wetterthema Regenmengen
Gewitter mit Starkregenfällen haben vor allem ab Mittwochabend in Teilen Deutschlands für lokale Überflutungen gesorgt. Wir blicken auf die Wettersituation und einige Regenmengen.
Sehr warme und gleichzeitig sehr feuchte Luft lag am Mittwoch über dem Süden und der Mitte Deutschlands, trockenere und weniger warme Luft im Nordwesten. Der Keil eines Hochs bei Schottland machte sich zunächst bemerkbar, und so entstanden den Tag hindurch erst nur lokale Schauer oder Gewitter. Wegen nur geringen räumlichen Luftdruckunterschieden und damit verbunden einer nur schwachen Strömung zogen diese allerdings relativ langsam. Daher brachten sie vereinzelt schon große Regenmengen in kurzer Zeit, wie etwa in Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg, wo 49 l/m² (Liter pro Quadratmeter) innerhalb nur einer Stunde herunter prasselten. Unsere Abbildung zeigt für eine kleine Auswahl an Wetterstationen die Regenmengen, welche von Mittwochfrüh bis Donnerstagfrüh insgesamt zusammen kamen. Villingen-Schwenningen kam hierbei auf 69 l/m².
Ab dem Abend änderte sich die Wettersituation, denn mit der südwestlichen Strömung in einigen Kilometern Höhe erreichte von Frankreich her ein sogenannter Höhentrog erst den Südwesten und dann die Mitte Deutschlands. Verbunden damit wurde die Luft großflächiger angehoben und der Weg für die Entstehung eines Gewittersystems geebnet. Dieses griff am Abend auf Rheinland-Pfalz und das Saarland über, verlagerte sich während der ersten Nachthälfte nach Hessen und ins östliche Nordrhein-Westfalen und erreichte anschließend das südliche Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Am meisten Regen, nämlich 87 l/m², fiel dabei im Bayerischen Spessart in der Gemeinde Aura im Sinngrund. An der Wetterstation Waltrop-Abdinghof wurden beispielsweise 68 l/m² registriert, in Halberstadt 62 l/m², wobei sich an ersterer 41 l/m² in nur einer Stunde ansammelten. Übrigens wurden am Mittwoch deutschlandweit etwa 125000 Blitzentladungen gezählt.
Donnerstag, 17. August 2023 (Erscheinungsdatum)