Wetterthema Die Benennung der Hoch- und Tiefdruckgebiete
Unsere Hochs und Tiefs haben alle einen Namen, zumindest sobald sie für Mitteleuropa relevant werden. Aber wer bestimmt eigentlich die Namen der Hoch- und Tiefdruckgebiete auf unseren Wetterkarten?
Die gute Nachricht: Sie selbst können die Namen bestimmen, indem sie eine sogenannte Wetterpatenschaft übernehmen. Die Freie Universität in Berlin vergibt seit 2002 jedes Jahr Patenschaften für die Hoch- und Tiefdruckgebiete im kommenden Jahr und der Erlös kommt der Wetter- und Klimastation Berlin-Dahlem zugute. Diese wird seither überwiegend durch Meteorologie Studenten betrieben und Sie ermöglichen mit den Patenschaften maßgeblich die Fortführung von Daten- und Beobachtungsreihen. Die Station Berlin-Dahlem zeichnet seit 1908 jede Minute Wetterdaten auf und gehört damit zu eine der längsten Klimareihen der Welt. Durch die Finanzierung wird außerdem die Ausbildung der Studierenden durch Wetterbeobachtungen und Analyse gefördert.
Innerhalb eines Jahres werden im Schnitt etwa 50 bis 60 Hochdruckgebiete und 130 bis 150 Tiefdruckgebiete benannt. Hochdruckgebiete sind erfahrungsgemäß deutlich langlebiger, deswegen werden deutlich mehr Namen für die Tiefdruckgebiete gesucht. Die Benennung erfolgt alphabetisch und in geraden Jahren werden männliche Namen für die Hochs und weibliche Namen für die Tiefs verwendet. In ungeraden Jahren ist es andersherum. Im kommenden Jahr 2024 werden so die Hochs männliche Namen tragen und die Tiefs weibliche.
Ab heute können diese Patenschaften über die Wetterpatenschaft Internetseite der FU Berlin erworben werden. Bei der Namensgebung wird der Fantasie aber nicht freien Lauf gelassen. Ähnlich wie bei der Taufe eines Babys werden nur standesamtlich anerkannte Vornamen zugelassen. Ebenfalls können Die Druckgebiete keine Doppel-, Nach- oder Firmennamen bekommen. Auch Sonderzeichen werden nur bedingt akzeptiert.
Die Taufe der Druckgebilde wird dann anhand einer Liste von Meteorologen der Berliner Wetterkarte e.V. vorgenommen, sobald die Druckgebilde für das Wetter in Mitteleuropa relevant werden. Es kann bei dem Erwerb der Patenschaft nicht vorausgesagt werden, wann genau der Name verwendet wird oder zum Beispiel wie lange das Hoch oder Tief auf der Wetterkarte sichtbar bleibt. Das kommt immer ganz auf das aktuelle Wetter an. Die Namen werden dann häufig von diversen Mediendiensten übernommen, wenn über die aktuelle Wetterlage berichtet wird. Es ist allerdings keine Pflicht die Namen zu verwenden und liegt im Ermessen der Mediendienste.
Zur Zeit beschert uns zum Beispiel das Hoch PATRICIA das sonnige und warme bis heiße Spätsommerwetter. Auf die Taufe eines Tiefs, das uns dann wieder eine Wetterumstellung bringt müssen wir noch etwas warten.
Eine Wetterpatenschaft ist auch ein originelles Geschenk für alle Wetterinteressierten und Weihnachten laut den Lebkuchenerzeugnissen in den Supermärkten auch schon vor der Tür. Natürlich kann man sich auch selbst eine Patenschaft schenken, denn den eigenen Namen auf der Wetterkarte zu lesen ist schon etwas Besonderes.