Manipulation bei Emissionswerten USA und EU verschärfen Abgaskontrollen
Als Konsequenz aus dem VW-Skandal planen EU und USA ihre Abgastests zu verschärfen. Die Emissionen von Fahrzeugen sollen künftig statt nur im Labor auch im Straßenverkehr kontrolliert werden. In der EU sollen sie ab Januar eingeführt werden.
In Reaktion auf den VW-Abgasskandal wollen die Behörden in den USA und Europa die Emissionstests für Autos verschärfen. Die US-Umweltbehörde EPA wies in einem Schreiben an die Hersteller darauf hin, dass sie zusätzliche Prüfungen verlangen könne. In diesen würde dann untersucht, ob die Abgasnormen unter normalen Fahrbedingungen auf der Straße erfüllt werden - und nicht nur in Testlaboren. "Wir werden ihnen nicht erzählen, was für Tests dies sind. Das brauchen sie nicht zu wissen", sagte EPA-Vertreter Chris Grundler.
Konsequentere Kontrollen auch in der EU
Auch EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska kündigte ein konsequenteres Vorgehen an. "Unsere Botschaft ist klar: strenge Befolgung der EU-Regeln und null Toleranz bei Betrug." Die EU hat Emissionstests entwickelt, die Autos im Straßenverkehr überprüfen. Sie sollen ab Januar eingeführt werden. Eine Sprecherin der EU-Kommission betonte allerdings, die Brüsseler Behörde gebe nur den regulatorischen Rahmen vor, für die Umsetzung seien die Mitgliedsländer zuständig.
Vor einer Woche hatte die EPA bekanntgegeben, dass VW in Diesel-Modellen eine Software zur Umgehung von Emissionskontrollsystemen verbaut habe. Das Programm erkennt, ob das Auto auf einem Teststand läuft, und reguliert dann den Motor so, dass Grenzwerte eingehalten werden. Im Normalbetrieb liegen die Werte jedoch bis zu 40 Mal höher als vorgegeben.
SPD verlangt Umrüstung manipulierter Fahrzeuge
Unterdessen hat der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Sören Bartol den Volkswagen-Konzern aufgefordert, die in Deutschland manipulierten Fahrzeuge kostenlos umzurüsten.
VW müsse umgehend eine Rückrufaktion starten und die Manipulation beheben, sagte Bartol der "Bild"-Zeitung. Der Konzern müsse das Vertrauen wiederherstellen.
Nach Angaben von Bundesverkehrsminister Dobrindt sind hierzulande mindestens 2,8 Millionen Diesel-Fahrzeuge betroffen. Eine genaue Liste der fraglichen Modelle gibt es aber noch nicht.