Größtes Minus seit 1993 Deutsche trinken weniger Alkohol
Täglich ein Feierabend-Bier auf den Corona-Blues - vor einer solchen Routine warnen Suchtexperten seit Beginn der Pandemie. Doch Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Deutschen im vergangenen Jahr weniger Alkohol getrunken haben.
In der Corona-Krise ist der Alkoholkonsum in Deutschland zurückgegangen. Nach einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes gilt das vor allem für Bier. Rund fünf Liter weniger - 86,9 pro Kopf - haben die Menschen in Deutschland im Jahr 2020 getrunken. Das ist der stärkste Einbruch seit 1993, dem Jahr in dem die Biersteuer reformiert wurde.
Auch Schaumweine, Spirituosen und sogenannte Zwischenprodukte wie Sherry oder Portwein fanden etwas weniger Abnehmer als im Jahr zuvor. Für Wein legten die Statistiker allerdings noch keine Zahlen vor.
Hauptursache für den Rückgang seien geschlossene Kneipen und Restaurants sowie abgesagte Großveranstaltungen, auf denen in der Regel alkoholische Getränke in großen Mengen fließen. Hierunter litten auch die eigentlich stark im Trend liegenden alkoholfreien Sorten mit einem Produktionsrückgang um 1,8 Prozent auf 4,1 Millionen Hektoliter.
Die wachstumsgewöhnte Brauwirtschaft brachte dieses Minus in Bedrängnis. Erstmalig seit 2012 sank die Zahl der angemeldeten Braustätten.