Arbeitskosten im EU-Vergleich 31,80 Euro für eine Stunde
Die Arbeitskosten in Deutschland sind 2014 nur leicht gestiegen. Mit 31,80 Euro liegen sie aber nach wie vor knapp ein Drittel über dem EU-Durchschnitt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Richtig teuer ist die Arbeitsstunde in der Industrie.
Arbeit ist in Deutschland deutlich teurer als in anderen EU-Staaten. Mit 31,80 Euro für eine Stunde zahlten Arbeitgeber hierzulande im Jahr 2014 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Summe aus Lohn und Lohnnebenkosten wie Kranken- und Rentenversicherung lag damit rund ein Drittel über dem EU-Schnitt von 24,40 Euro.
Teures Skandinavien
Nur in sieben EU-Staaten war Arbeit teurer, Spitzenreiter waren Dänemark (42 Euro), Belgien (41,10 Euro) und Schweden (40,20 Euro). Am billigsten war die Stunde Arbeit in Bulgarien (3,80 Euro) und Rumänien (4,20 Euro).
Noch weiter vorne, nämlich auf Rang vier, lag Deutschland bei den Industrielöhnen. Hier wurden 2014 37 Euro für eine Stunde Arbeit fällig, stolze 46 Prozent mehr als im EU-Durchschnitt. Auch hier führen Belgien (43,20 Euro), Dänemark (41,60 Euro) und Schweden (41,40 Euro) die Rangliste an.
Günstige Lohnnebenkosten
Deutlich weiter hinten, nämlich auf Rang 15, liegt Deutschland, wenn es um die Lohnnebenkosten geht. Dies sind Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung, betriebliche Altersvorsorge oder die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. 2014 zahlten Arbeitgeber hierzulande 28 Euro pro 100 Euro Arbeitsverdienst, der Schnitt liegt bei 31 Euro. Frankreich (47 Euro), Schweden (46 Euro) und Belgien (44 Euro) sind hier am teuersten.
Trotzdem wettbewerbsfähig
Relativiert werden diese Zahlen durch eine verhältnismäßig hohe Arbeitsproduktivität in Deutschland, d.h. das erzeugte BIP pro Erwerbstätigen. Hier liegt die Bundesrepublik knapp über dem EU-Durchschnitt.
Deshalb gilt gerade die deutsche Industrie - trotz hoher Arbeitskosten - als ausgesprochen wettbewerbfähig.