UN warnen vor "Gefahrencocktail" Klimawandel ein Risiko für Arbeitskräfte weltweit
Hitze, UV-Strahlung, schlechte Luft: Nach Einschätzung der UN-Arbeitsorganisation ILO belastet der Klimawandel Arbeitskräfte zunehmend. Auch Extremwetterereignisse bergen für sie wachsende Gefahren.
Der Klimawandel dürfte nach einem UN-Bericht für mehr als 70 Prozent aller Arbeitskräfte weltweit Sicherheits- und Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) spricht von einem "wahren Gefahrencocktail".
Die ILO, die zu den Vereinten Nationen gehört, schätzt, dass schon jetzt 2,4 Milliarden der weltweit 3,4 Milliarden Arbeitskräfte während ihrer Arbeitszeit irgendwann übermäßiger Hitze ausgesetzt sind - besonders Menschen, die in der Landwirtschaft oder anderweitig unter freiem Himmel arbeiten. Fast 19.000 Menschen kämen jedes Jahr wegen übermäßiger Hitze beim Arbeiten ums Leben, schätzt die Organisation.
Hitze und UV-Strahlung sind laut Bericht die größten Gefahren. Die ILO zählt dazu aber auch das Arbeiten bei Extremwetterereignissen, etwa für Fischer, aber auch für Nothelfer und Aufräumtrupps nach Katastrophen. Im Freien Arbeitende seien auch zunehmend durch Parasiten gefährdet, die sich wegen des Klimawandels in größeren Gebieten ausbreiten.
Zusammenhang schon länger anerkannt
Bei zahlreichen Krankheiten sei bereits ein Zusammenhang mit dem Klimawandel hergestellt worden, etwa bei Hautkrebs, Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen oder Makuladegeneration, die die Sehkraft zerstören kann. Die ILO lobt, dass Arbeitgeber in Deutschland wegen des UV-Strahlungsrisikos Schutzkleidung zur Verfügung stellen müssen und dass seit 2015 einige Formen von Hautkrebs als Berufskrankheit anerkannt werden.
"Es ist klar, dass der Klimawandel bereits jetzt erhebliche zusätzliche Gesundheitsrisiken für Arbeitnehmer mit sich bringt", sagte Manal Azzi, Leiterin der ILO-Abteilung Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Gesetzgeber, Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssten sich damit auseinandersetzen und Abhilfe schaffen. Arbeit in einem sicheren und gesunden Umfeld sei ein grundlegendes Recht.