Privatisierung von Arriva und Schenker Bahn soll Teilverkauf von Töchtern vorbereiten
Die Deutsche Bahn will gegen ihre Verschuldung angehen und treibt die Teilprivatisierung ihrer Tochterfirmen Arriva und Schenker voran. Bis zum Herbst soll das Konzept für den Verkauf stehen, kündigte der Konzern an.
Sieben Jahre nach dem Scheitern eines Börsengangs will die Deutsche Bahn wieder Unternehmensteile verkaufen. Bis zum Herbst will der Konzern über den Einstieg privater Geldgeber bei ihren international tätigen Töchtern Arriva, die in 14 Ländern Europas Busse und Bahnen fahren lässt, und dem Logistiker Schenker entscheiden.
Staatskonzern behält die Kontrolle
Wie das Unternehmen mitteilte, beauftragte der Aufsichtsrat den Vorstand, ein konkretes Umsetzungskonzept für eine Minderheitsbeteiligung Dritter zu erstellen. Die Teilprivatisierung ist seit einiger Zeit im Gespräch. Die Bahn will Medienberichten zufolge jeweils bis zu 45 Prozent an die Börse bringen und damit rund 4,5 Milliarden Euro einnehmen. Die volle Kontrolle will die Bahn behalten, denn deutlich mehr als 50 Prozent sollen beim Staatskonzern bleiben.
Teilverkauf statt Expansion
Die geplante Minderheitenbeteiligung stellt dennoch einen Einschnitt dar. Die Grünen im Bundestag sprechen von einem Ende des Expansionskurses der Bahn mit Firmenzukäufen in aller Welt.
Aber die Bahn braucht Geld: Den Erlös will der Konzern dazu nutzen, das Modernisierungsprogramm "Zukunft Bahn" finanziell abzusichern. Nach dem Plan von Bahnchef Rüdiger Grube sollen bis 2020 rund 55 Milliarden Euro in das überalterte Schienennetz, in neue Züge, moderne Werke und in den digitalen Umbau gesteckt werden. Von den Gesamtinvestitionen muss das Unternehmen nach eigenen Angaben 20 Milliarden Euro aus eigener Kraft finanzieren. "Wenn wir nicht gegensteuern, wird die Verschuldung des Konzerns bis zum Jahr 2020 deutlich steigen", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Utz-Hellmuth Felcht.