Bahnchef kündigt Jobabbau im Güterverkehr an "Es wird eine große Zahl sein"
Bahnchef Grube hat Transnet-Befürchtungen bestätigt, nach denen die Bahn beim Güterverkehr einen massiven Stellenabbau plant. Während die Gewerkschaft von 7000 gefährdeten Jobs spricht, will sich Grube noch nicht auf eine Größenordnung festlegen. Aber es werde "eine große Zahl sein".
Auch Bahnchef Rüdiger Grube sieht tausende von Arbeitsplätzen im Güterverkehr in Gefahr. Er bestätigte damit grundsätzlich Befürchtungen der Gewerkschaft Transnet, die 7000 Jobs von Streichungen bedroht sieht. Genaue Zahlen wollte Grube allerdings noch nicht nennen. "Ja, wir werden strukturell anpassen. Ja, es wird eine große Zahl sein. Ja, es wird in diesem Jahr konkret zu diskutieren sein", sagte der Manager. Er glaube aber fest daran, dass die Bahn viele Mitarbeiter intern in neuen Funktionen weiter beschäftigen könne. Das Konjunkturpaket mit seinen Investitionen schaffe zusätzlichen Bedarf.
Laut Transnet plant die Bahn "massive Eingriffe" im Konzernbereich Güterverkehr. Beim Tochterunternehmen DB Schenker Rail stehe mehr als ein Viertel der bislang 24.000 Stellen auf dem Spiel. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die Nachrichtenagentur Reuters hatten zuvor übereinstimmend berichtet, dass bis zu 6000 Stellen im Schienengüterverkehr gestrichen werden sollten. Die Deutsche Bahn teilte lediglich mit, dass "es keine Streichliste von tausenden Arbeitsplätzen" gebe. Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben, da bis Ende 2010 ein Beschäftigungsbündnis gelte.
Starker Einbruch infolge der Krise - Kurzarbeit seit März
In Deutschland war der Güterverkehr auf der Schiene infolge der Wirtschaftskrise im ersten Halbjahr so stark eingebrochen wie noch nie seit Gründung der Bundesrepublik. Die Gründe sieht die Bahn in den Produktionseinbrüchen bei wichtigen Kunden aus dem Bereich Stahl, Auto oder Chemie. Zwischen Januar und Juni wurden 22,8 Prozent weniger Güter mit Zügen transportiert als ein Jahr zuvor. Dadurch verlor DB Schenker Rail mehr als ein Viertel des Umsatzes und rutschte in die Verlustzone. Bereits im März hatte der Konzern für Tausende Mitarbeiter des Schienengüterverkehrs Kurzarbeit angemeldet. Derzeit sind davon rund 7500 Beschäftigte betroffen.
Der Einbruch im Güterverkehr bei der Bahn könnte Tausende Jobs kosten.