Nachfrageeinbruch im Dezember BASF verordnet Kurzarbeit
Nach einem Geschäftseinbruch im Dezember schickt der Chemiekonzern BASF 1800 Beschäftigte in Kurzarbeit. Betroffen sind vorwiegend Betriebe, die für die Automobilindustrie produzieren. BASF rechnet nicht mit einer baldigen Trendwende und schließt Kurzarbeit für weitere Standorte nicht aus.
Der weltweit größte Chemiekonzern BASF führt wegen einem Nachfrageeinbruch an einigen Standorten Kurzarbeit ein. Betroffen sind vor allem Betriebe, die für die Automobilindustrie produzieren. Im Februar beginnen in Münster rund 1.500 Mitarbeiter und in Schwarzheide 180 Beschäftigte mit Kurzarbeit. Rund 150 Mitarbeiter an zwei kleineren Standorten in Italien haben bereits ihre Arbeitszeit reduziert.
Angespannte Lage
BASF teilte mit, der Nachfrageeinbruch sei größer als noch im November erwartet. Auch in der ersten Januarhälfte habe sich die Nachfrage nach chemischen Produkten nicht belebt und es sei nicht mit einer baldigen Änderung zu rechnen: "Die Lage ist weiterhin angespannt und schwer einzuschätzen. Wir rechnen in den kommenden Monaten nicht mit einer konjunkturellen Besserung", sagte BASF-Vorstandschef Jürgen Hambrecht. Einzig die Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln und Produkten für die Nahrungsmittelindustrie sei weiterhin hoch.
Abbau von Arbeitsplätzen nicht ausgeschlossen
Angesichts dieser Lage schließt BASF Kurzarbeit für weitere Standorte nicht aus. Um am Hauptwerk in Ludwigshafen schnell reagieren zu können, habe die Unternehmensleitung mit der Arbeitnehmervertretung bereits vorbereitende Verabredungen getroffen.
BASF hatte bereits im November beschlossen, weltweit 80 Anlagen vorübergehend zu schließen und weitere 100 Produktionsanlagen zu drosseln. Bislang hat das Unternehmen etwa über den Abbau von Überstunden und den Wechsel von Beschäftigten in besser ausgelastete Anlagen versucht, Kurzarbeit zu vermeiden. Um die Auswirkungen der Produktionskürzungen aufzufangen, reichten aber flexible Arbeitszeitinstrumente nicht überall aus, erklärte BASF nun. Abhängig von der konjunkturellen Entwicklung könne auch ein weiterer Arbeitsplatzabbau notwendig werden. Die BASF beschäftigt rund 95.000 Menschen.