Baukonzern Bilfinger Roland Koch streicht 1250 Jobs
Seit zwei Jahren ist der frühere Spitzenpolitiker Roland Koch Chef des schwächelnden Baukonzerns Bilfinger. Nun tut er das, was Manager in schwierigen Zeiten fast immer tun: Er baut um, spart ein, streicht Jobs. Betroffen sind 1250 Stellen in der Verwaltung.
Ex-Politiker Roland Koch verordnet dem zweitgrößten deutschen Baukonzern Bilfinger ein Sparprogramm mit massivem Stellenabbau in der Verwaltung. Dort sollen weltweit 1250 der zuletzt rund 9000 Arbeitsplätze in den kommenden beiden Jahren wegfallen, wie der Vorstand mitteilte.
Von dem Schritt verspricht sich das Unternehmen, das insgesamt knapp 70.000 Mitarbeiter beschäftigt, deutliche Einsparungen. Von 2015 an sollen die Personalkosten um bis zu 90 Millionen Euro sinken. Zudem glaubt Koch, bei den Sachkosten einen zweistelligen Millionenbetrag sparen zu können.
Zwischen Preisdruck und Auftragsmangel
Koch, der seit gut zwei Jahren an der Vorstandsspitze steht, will Bilfinger komplett umbauen. Dazu plant der frühere hessische Ministerpräsident, die bisherigen Teilkonzerne zusammenzuführen. "Die nicht operativen Teilkonzernholdings werden mit Wirkung zum 1. Januar 2014 auf die Bilfinger SE verschmolzen, die operative Führung wird künftig durch 14 Divisionen innerhalb der SE wahrgenommen", teilte das Management mit.
Koch hatte bereits im August einen Personalabbau in der Verwaltung angedeutet. Dort sind dem Vorstand zufolge nach diversen Übernahmen inzwischen zu viele Mitarbeiter beschäftigt.
Bilfinger tut sich momentan vor allem in Europa schwer. Hier werden rund 80 Prozent des Geschäfts abgewickelt. Im Servicegeschäft mit Industrie- und Immobilienkunden herrscht Preisdruck, lukrative Aufträge zum Bau neuer Kraftwerke in Deutschland sind Mangelware. Die bereits zusammengestutzte Bausparte schreibt zudem nur nur hauchdünne Gewinne.