CDS werden nicht fällig Kein Ersatz für Verluste mit Griechenland-Anleihen
Der Internationale Derivateverband hat entschieden, dass er den Forderungsverzicht der privaten Gläubiger Griechenlands nicht für ein Kreditereignis, das heißt einen kompletten Zahlungsausfall, hält. Damit werden keine Kreditausfallversicherungen, sogenannte Credit Default Swaps, fällig.
Kreditausfallversicherungen auf griechische Anleihen werden nicht fällig. Das entschied der internationale Derivateverband, die International Swaps and Derivatives Association (ISDA) in London. Der Derivateverband stellte fest, dass der Verzicht privater Gläubiger, auf den sich die Regierung mit Bankvertretern geeinigt hat, kein Kreditereignis darstellt, das heißt keinen kompletten Zahlungsausfall.
Damit werden Investoren nicht für ihre Verluste bei einem Schuldenschnitt in Griechenland durch ihre Kreditausfallversicherungen, sogenannte Credit Default Swaps (CDS), entschädigt. Das trifft professionelle Anleger, die sich gegen einen Ausfall der Anleihen mit Hilfe solcher CDS abgesichert hatten. Allerdings könnte sich die Einschätzung des Verbandes ändern, falls Griechenland seine Investoren zum Schuldenschnitt zwingt.
Die Summe, die bei einem Kreditereignis fällig geworden wäre, gilt mittlerweile allerdings als überschaubar. Das Volumen aller CDS auf griechische Staatsanleihen hatte zuletzt nur noch 3,25 Milliarden Dollar (umgerechnet 2,5 Milliarden Euro) betragen.
Chancen auf freiwilligen Schuldenschnitt gestiegen
Mit dem Beschluss verbessert der internationale Derivateverband die Chancen für Griechenland, dass der freiwillige Schuldenschnitt angenommen wird. Sie nimmt vor allem Hedgefonds und anderen Investoren den Wind aus den Segeln, die darauf gesetzt haben, die Einigung scheitern zu lassen und damit eine Staatspleite Griechenlands hervorzurufen. Dann könnten sie ihre CDS ziehen und bekämen 100 Prozent des Nennwerts zurück.