Wachstumsziel für 2014 verfehlt Chinas Außenhandel enttäuscht
Die schwache Weltkonjunktur macht Exportweltmeister China zunehmend zu schaffen: Für 2014 hatte die Regierung in Peking einen Zuwachs des Außenhandels um 7,5 Prozent angestrebt. Erreicht wurde noch nicht mal die Hälfte.
Die weltgrößte Handelsnation China hat ihr Wachstumsziel im vergangenen Jahr klar verfehlt. Aus- und Einfuhren erhöhten sich zusammen nur um 3,4 Prozent. Das geht aus den veröffentlichten Daten der Zollbehörde hervor. Die Regierung hatte ein mehr als doppelt so kräftiges Wachstum von 7,5 Prozent angestrebt.
"Höchstgeschwindigkeit" ausgebremst
"Die negativen Faktoren, die den Handel 2014 erschwert haben, werden noch eine Weile anhalten", befürchtet der Sprecher der Zollbehörde, Zheng Yuesheng. Die nur langsam laufende Erholung der Weltwirtschaft habe dem chinesischen Außenhandel nicht helfen können, in "Höchstgeschwindigkeit" zu wachsen, sagte Zheng weiter. Als weitere Gründe nannte er sinkende ausländische Investitionen in China und steigende Produktionskosten im Inland.
Die Exporte legten im ganzen Jahr um 6,1 Prozent zu, während die Importe um 0,4 Prozent anstiegen. Die deutschen Exporteure sehen die schwächelnde Nachfrage aus der Volksrepublik mit einer gewissen Sorge. "Der Markt hat sich im letzten Quartal ziemlich abgekühlt", sagte der Vertriebsvorstand des Autobauers BMW, Ian Robertson. China ist seit Jahren einer der am schnellsten wachsenden Regionen für deutsche Unternehmen. "Die Importe signalisieren eine anhaltende Schwäche des chinesischen Binnenmarktes", sagte NordLB-Analyst Frederik Kunze.
Gute Dezemberzahlen
Hoffnung machte allerdings der im Dezember unerwartet starke Anstieg der Ausfuhren . Hier gab es mit 9,7 Prozent einen kräftig Zuwachs, weil die Lieferungen in die USA und in die Sonderwirtschaftszone Hongkong spürbar zulegten. "Chinas Exportsektor bleibt einer der weltweit am stärksten wachsenden", sagte Ökonom Julian Evans-Pritchard von "Capital Economics". "Auch wenn die Weltwirtschaft fragil bleibt, erwarten wir doch ein Wachstum in Chinas Schlüsselmärkten wie den USA."